Forschung: Sicherheit der Implantate weiter verbessern

Medizinische Implantate wie zu Beispiel ein neues Kniegelenk ebenso wie zahnmedizinische Implantate stehen seit Jahren im Fokus der Wissenschaft: Sie haben betroffenen Menschen viel Lebensqualität zurückgebracht. Dennoch gibt es, statistisch gesehen, Einzelfälle, wo sich rund um solche Implantate Entzündungen entwickeln – aus den verschiedensten Gründen. Ein Weg, solche Entzündungen zu vermeiden oder zu reduzieren, könnten, so zeigen aktuelle Forschungsberichte, entsprechende Oberflächenbehandlungen sein. Dabei geht es um den schwierigen Spagat, einerseits erwünschte Zellen zur „Anlagerung" einzuladen, damit das Implantat fest mit dem Körper verwächst, andererseits unerwünschte Zellen und Keime abzuwehren. Ein Orthopädie-Wissenschaftlerteam an der Universität Jena setzt, so eine aktuelle Studie, große Hoffnung in die Beschichtung künstlicher Hüft- und Kniegelenke mit einem speziellen Antibiotikum. Dieses muss nach wenigen Tagen komplett abgebaut sein, um nicht einer Antibiotikaresistenz Vorschub zu leisten. Erst dann werden die darunterliegenden „Poren" des Gelenkersatzes frei für die Zellen, die die stabile Verbindung mit dem Körper schaffen sollen. Das Verfahren ist noch in der Erprobung. Ob eine antibiotische Beschichtung auch für zahnmedizinische Implantate ein sinnvoller Weg ist, ist eher fraglich: Die Mundhöhle ist „offen" und kein steriler Raum – daher wird in der Zahnmedizin meist im Vorfeld der Operation eine mögliche Infektion mit oraler Antibiotikagabe „abgeschirmt".

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