Implantate aus Keramik: Was sagt die Wissenschaft?

Zahnimplantate aus Keramik sind keine neue Erfindung – bereits in den Anfangsjahren der Implantologie vor rund einem halben Jahrhundert wurde mit keramischen Werkstoffen experimentiert. Damals überzeugten die Ergebnisse nicht genug, als dass sich Keramik neben dem auch biologisch überzeugenden Material Titan hätte durchsetzen können – insbesondere war die technische Bearbeitung schwierig und die Stabilität im Mund. In der Zwischenzeit hat sich im Bereich von Forschung und Entwicklung zu Keramik als Implantat-Material allerdings sehr viel getan: Was heute zu diesen Produkten zu sagen ist, hatte kürzlich Prof. Dr. Kai-Hendrik Bormann (Medizinische Hochschule Hannover) beim 31. Kongress der DGI, der wissenschaftlichen Fachgesellschaft für Implantologie, in Düsseldorf vorgestellt. Generell sei Keramik nicht dazu da, Titan als Werkstoff abzulösen, sondern biete für einen speziellen Patientenkreis eine nützliche Ergänzung der Therapiemöglichkeiten. Während sich einteilige Keramik-Implantate in der Praxis zunehmend bewährten, lägen für sogenannte zweiteilige noch keine ausreichenden Erfahrungen in der Praxis vor. Auch hinsichtlich der Oberflächen der Keramikimplantate gebe es noch Forschungsbedarf, welche Variante für die beste nachhaltige Stabilität sorge. Auch wenn derzeit noch weitere Forschung und Erfahrung notwendig sei, zeigten Keramik-Implantate doch Potential als zukunftsträchtige Erweiterung des Behandlungsspektrums.

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