Prophylaxe: Wissen fördert Anwendung

Dass Vorbeugen besser ist als Heilen, gehört zu den etablierten Volksweisheiten. Obwohl vielen Menschen dieser Merksatz eigentlich bekannt ist, nutzen sie entsprechende Möglichkeiten oft nicht ausreichend. Beispielsweise wird das Angebot der kostenlosen Mundkontrolluntersuchung keineswegs von allen Menschen, denen es zusteht, auch regelmäßig in Anspruch genommen. Das ist, wie ein Beitrag in einer zahnärztlichen Fachzeitschrift zeigte, insofern besonders bedauerlich, da in der Altersklasse der Mittdreißiger bis Mittvierziger fast die Hälfte aller Menschen hierzulande eine leichte Parodontitis hat, die in dieser Entwicklungsphase noch sehr gut behandelbar wäre. Solcherart Betroffene realisierten diesen Prozess gar nicht, da eine Parodontitis im Anfangsstadium weder zu Schmerzen noch zu sichtbaren Problem führt. Vielmehr spielt sich der Gewebe zerstörende Prozess quasi „hinter den Kulissen" ab. Wer aber nicht weiß, dass hier etwas im Gange ist, das beispielsweise mit entsprechend sorgfältiger Mundhygiene und spezialisierten Produkten gut in den Griff zu bekommen wäre, geht offenbar davon aus, dass das tägliche normale Zähneputzen ausreicht. Sinnvoll sei daher, so die Autoren des Beitrages, die Menschen mehr ihrer Situation entsprechend zu beraten, zu untersuchen und ihnen individuell zugeschnittene Prophylaxe-Möglichkeiten näher zu bringen.

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