Alter der Patienten: möglicher Risikofaktor

In einem ausführlichen Fachartikel in der Zeitschrift der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) haben sich Forscher der Universität Mainz der Frage gewidmet, welche Rolle das Lebensalter der Patienten bei der Zahnersatzversorgung, besonders bei der implantologischen Zahnersatzversorgung spielt. Fest steht, dass immer mehr Menschen mit immer mehr eigenen natürlichen Zähnen ein hohes Alter erreichen. 75- bis 100-Jährige haben heute im Durchschnitt noch 10,2 eigene Zähne, die Weisheitszähne nicht mitgerechnet. Was die Mundgesundheit in höherem Alter besonders belastet, ist oft die Vielfalt der Medikamente, die sehr umfangreich sein kann – und auch sehr belastend für den Mundraum und die Kieferknochen. Angestiegen ist bei den älteren und alten Menschen der Wunsch nach Lebensqualität, nach Komfort beim Zahnersatz und auch bei dessen Ästhetik. Beachten müssen Zahnärzte bei der Planung von Implantaten neben all diesen Voraussetzungen und Erwartungen zudem den natürlichen Alterungsprozess: Die Regeneration zerstörten Gewebes ist deutlich reduziert, der Knochenabbau beispielsweise deutlich verstärkt im Vergleich zu jüngeren Menschen. Wird einem älteren oder alten Patienten also ein erkrankter oder zerstörter Zahn entfernt und soll an dessen Stelle in Zukunft ein Implantat den geplanten Zahnersatz tragen, geht immer auch Mund-Gewebe verloren, das für Stabilität der neuen Prothetik-Lösung sorgten sollte: Stabilität zu erhalten oder Wiederherzustellen ist daher eine wichtiger Punkt bei der Behandlungsplanung. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass das Alter eines Menschen für eine Implantatversorgung kein Hinderungsgrund ist – die Behandlungsplanung aber viele verschiedene Faktoren für ein altersgerechtes Konzept berücksichtigen müsse.

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