Eine Entzündung an der Spitze einer Zahnwurzel erhöht das Risiko für eine Erkrankung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit). Diesen Zusammenhang konnten finnische Wissenschaftler auch dann feststellen, wenn die Entzündung – im Fachjargon apikale Parodontitis genannt – keine Symptome verursachte. Die Entzündung wird von Bakterien verursacht, die bei einer Entzündung des Zahnmarks durch den Wurzelkanal oder über tiefe Zahnfleischtaschen bis zur Wurzelspitze vordringen. Bei ihrer Studie hatten die Forscher die Herzkranzgefäße von 500 Patienten untersucht, die im Schnitt 62 Jahre alt waren. Nur ein Drittel der Patienten hatte gesunde Herzkranzgefäße. Bei der nachfolgenden röntgenologischen Untersuchung der Zähne entdeckten die Wissenschaftler bei 58 Prozent der Patienten Entzündungsherde. Besonders deutlich war der Zusammenhang zwischen unbehandelten Entzündungen und akuten Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Nitrate, die in grünen Salaten und Gemüse enthalten sind, scheinen eine positive Wirkung auf Zahnfleischentzündungen zu haben. Das belegt eine Untersuchung von Wissenschaftlern der Universität Würzburg. Das Team um Yvonne Jockel-Schneider teilte 44 Patientinnen und Patienten, die unter chronischen Zahnfleischentzündungen litten, nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein. Beide Gruppen tranken täglich 100 Milliliter eines Salatsaftgetränks. Allerdings erhielt nur eine der beiden Gruppen den normalen Saft. Die Probanden der „Plazebo-Gruppe" tranken einen Saft, dem die Wissenschaftler zuvor das darin enthaltene Nitrat entzogen hatten. Wie die Untersuchung der Mundgesundheit vor dem Beginn der „grünen Therapie" und nach einer zweiwöchigen Behandlung zeigte, hatten sich die Entzündungszeichen in der Gruppe, die den normalen nitrathaltigen Saft getrunken hatte, statistisch signifikant gebessert. Solche Säfte könnten, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler, die zahnärztlichen Behandlung bei chronischen Zahnfleischentzündungen sinnvoll ergänzen.
EIne gute Mundhygiene, hilft Senioren dabei, einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen und Beeinträchtigungen vorzubeugen. Inzwischen belegt eine Fülle von Untersuchungen, dass es einen Zusammenhang zwischen Zahnverlust und Gesundheit gibt. Bei einer Studie werteten US-Forscher Fragebögen von mehr als 60.000 Seniorinnen und Senioren aus. Das Fazit: Menschen, die viele Zähne verloren hatten, waren auch gesundheitlich stärker beeinträchtigt als andere. Brasilianische Forscher kamen bei einer Auswertung mehrer Studien zu dem Schluss, dass Menschen, die weniger als 20 Zähne im Mund hatten, auch ein höheres Demenzrisiko hatten als Menschen, die mehr als 20 Zähne hatten. Dies belegt, so die Forscher, dass eine gute Mundhygiene nicht nur die Zähne, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit erhalten kann.
Premiere in Berlin: Am 23. und 24. September 2016 startet das 1st MEISINGER Bone Management® Symposium in der deutschen Hauptstadt. Im attraktiven Ambiente der foxbone-Agentur für medizinische Fortbildung erleben Sie fachlich wegweisende Vorträge, Live-OP’s und praxisnahe Hands-On-Workshops – eine in dieser Form sicher einzigartige Veranstaltung in der Metropolregion Berlin. Durch die Veranstaltung führt Sie ein renommiertes Referententeam rund um den überregional bekannten Implantologen Dr. Torsten Wilde.
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Wenn Jugendliche spät zu Bett gehen und am Morgen entsprechend müde sind, hat dies auch negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit. Dies belegt eine Studie schwedischer und norwegischer Forscher. Die Wissenschaftler untersuchten bei knapp 200 Jugendlichen den Zusammenhang zwischen Schlaf-Wach-Rhythmus und Mundgesundheit, wobei auch das Ernährungs- und Mundhygiene-Verhalten erfasst wurde. Jugendliche, die eher zu den Frühaufstehern, den Lerchen, gehörten und Teenager mit einem eher neutralen Schlaf-Wach-Rhythmus berichteten, dass sie am Morgen frühstücken und zwei Mal täglich die Zähne putzen würden. Demgegenüber verzichteten die Nachteulen häufiger auf das Frühstück und nahmen es auch mit der Mundhygiene nicht so genau – sie hatten daher ein vierfach höheres Kariesrisiko als die Lerchen.
Auch wenn die zahnmedizinische Wissenschaft mittlerweile viele Faktoren kennt, die zu der Entwicklung einer Periimplantitis (einer Entzündung des Gewebes im Bereich des Implantates) führen können, sind längst nicht alle Zusammenhänge eindeutig geklärt. Wie ein Kongress für Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Implantologie vor einigen Wochen in Polen zeigte, gibt es noch viele Fragen, für die überzeugende Antworten fehlen. Während einige der Zahnärzte die Hauptursache im Biofilm sehen, dem Gemisch aus Bakterien und anderen Substanzen im Mund, sehen andere ihn zwar auch als relevant an – aber nur dann, wenn weitere Umstände in der Gesundheit des Patienten mit hineinspielen, chronische Erkrankungen beispielsweise. Unter dem Strich wurde deutlich, dass Biofilm auf jeden Fall eine große Rolle spielt und regelmäßig beobachtet werden sollte. Sobald sich erste Anzeichen einer oberflächlichen Zahnfleischentzündung (Mukositis) an der Implantatstelle zeigen, sollte behandelt werden, um ein Wandern der pathogenen (krankmachenden) Keime entlang des Implantates in Richtung Kieferknochen zu verhindern. Zudem müsse die Allgemeingesundheit des Patienten, vor allem sein Immunsystem beachtet werden. Für Patienten heißt das, dass sie bei ersten Anzeichen von Rötung oder Druckschmerz ihren Zahnarzt informieren sollten – je früher eine Behandlung ansetzen kann, desto größer die Chance, dass das Implantat die Infektion gut übersteht.
Im vergangenen Jahr widmete sich ein Kongress von Kinderzahnärzten und Kieferorthopäden der Frage, ob starkes Übergewicht (Adipositas) bei Kindern Folgen für die Mundgesundheit haben kann – und wenn, welche Konsequenzen die Zahnärzte, aber auch die Patienten daraus ziehen sollten. Die Inhalte des Kongresses sind in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Dr. Ralf J. Radlanski (Berlin) in einem Ratgeber für Eltern und Praxen zusammengefasst und kürzlich veröffentlicht worden (www.ikg-onlinde/Shop). Unter anderem zeigte sich, dass stark übergewichtige Kinder schneller „reifen" als normalgewichtige: Für eine kieferorthopädische Behandlung, die das biologische Körperwachstum für die Behandlung nutzt, ist daher ein früherer Start nötig. Fettgewebe im Körper wirkt wie eine „Hormonfabrik" – es beeinflusst über diesen Weg nicht zuletzt das Immunsystem und die Heilungsvorgänge. Zahnfleischentzündungen können daher bei adipösen Kindern schlechter ausheilen. Zudem führt die gestörte Speichelproduktion zu einem erhöhten Risiko für Karies. Ein großes Problem für diese Kinder: Nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch viele Arztpraxen sind, zeigt eine aktuelle Studie, über Ursachen, Abläufe und Folgen einer Adipositas nicht auf dem aktuellen Wissensstand und folgen in ihren Empfehlungen eher Vorurteilen. Der Herausgeber, die gemeinnützige Initiative Kiefergesundheit, hat daher auch eine Übersicht über neue Erkenntnisse aus dem Bereich der Wissenschaft und erfahrener Fachorganisationen zusammengestellt.