In den Medien wird immer öfter über MIH berichtet, insbesondere über deren Entstehung und die Möglichkeiten einer Behandlung. MIH bedeutet ausgeschrieben: „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation". Die Zahnentwicklungsstörung, die vor allem Kinder betrifft, wird umgangssprachlich auch „Kreidezähne" genannt. Beim zurückliegenden Deutschen Zahnärztetag in Frankfurt hat Oberärztin Dr. Maria Giraki (Universität Frankfurt) aktuelle Wissens-Fakten zum Thema vorgestellt. Zähne mit einer solchen Substanzstörung sind sehr empfindlich gegenüber Stressoren wie Temperatur und Kontakt, haben ein deutlich erhöhtes Kariesrisiko und erweisen sich, was bei einer Behandlung besonders problematisch ist, als weniger gut anästhesierbar. Wenn sie bräunliche Verfärbungen zeigen, sind sie auch optisch störend. Selbst bei bester Mundpflege durch die Eltern können solche Kinderzähne geradezu wegbröckeln. Beobachtet wurde eine vergleichbare Zahnstörung schon im 17. und 18. Jahrhundert, seit Ende des 20. Jahrhunderts gibt es wissenschaftliche Beschreibungen dieser weltweit vorkommenden Zahnentwicklungstörung, Behandlungsempfehlungen gibt es allerdings erst seit wenigen Jahren. Nach wie vor unklar ist der Grund für die Fehlentwicklung der Zahnhartsubstanz eines oder mehrerer Zähne – einer Vielzahl an Vermutungen von vorgeburtlichen über geburtsbegleitende Umstände bis hin zu frühkindlichen Erkrankungen und der Rolle entsprechend verabreichter Medikamente steht die Suche nach eindeutigen Belegen gegenüber. Der Forschungsbedarf ist erheblich, wurde erneut bestätigt – die bisherigen umfangreichen Arbeiten hätten noch immer keine eindeutigen Ergebnisse gezeigt.
Bei den alljährlich stattfindenden großen Jahreskongressen der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) steht das Thema „Periimplantitis" – Vorbeugung, Entstehung, Ausbreitung und Behandlung der entzündeten Gewebe rund um das Implantat – immer weit oben auf der Tagungs-Agenda. In diesem Jahr konnten weitere Fortschritte berichtet werden. Beispielsweise machte Referent Dr. Jan Derks (Göteborg) deutlich, dass die unterschiedlichen Zahlen, die zur Verbreitung der Periimplantitis-Fälle kursierten, auf entsprechend unterschiedlichen Standards der Datenerhebung beruhten. Hier konnte mittlerweile international ein Konsens entwickelt werden, der für Praxen und Patienten für mehr Klarheit sorge. Einig war sich die Fachwelt auch dabei, dass unterschiedliche Bezeichnungen verwirren könnten: Eine Periimplantitis-Behandlung sei in dem Moment notwendig, wo sich – an welcher Stelle auch immer – an der Implantatstelle erste Anzeichen einer Entzündung zeigten. Was sich nicht geändert hat: Nach wie vor sind eine sorgsame Mundhygiene und regelmäßige Kontrolluntersuchungen der beste Weg, um solche Entzündungen zu vermeiden bzw. bei ersten Anzeichen eingreifen zu können.
Auf ihrem Jahreskongress 2017 hat die DGI, die wissenschaftliche Deutsche Gesellschaft für Implantologie, den aktuellen Stand des Fachgebietes mit Blick auf Resultate und daraus folgenden Konsequenzen in den Blickpunkt gestellt. Rund 1900 Fachteilnehmer erfuhren seitens des Kongresspräsidenten PD Dr. Gerhard Iglhaut, dass eine Vielzahl an Studien die hohe Erfolgsrate der Zahnersatzversorgung auf Implantaten bestätigt – das Fachgebiet sei also auf einem guten Weg. Bei aller Freude über die vorhandenen Erfolge dürfe aber nicht vergessen werden, dass Medizin nie einen Erfolg garantieren könne: Sowohl die biologischen, gesundheitlichen als auch weiteren Lebensumstände auf Patientenseite als auch die Entwicklung von Therapie-Materialien einerseits und Fachwissen und Erfahrung bei den behandelnden Ärzten andererseits hätten Einfluss darauf, ob eine gelungene Planung auch zu einem guten Ergebnis führe. Fortbildungen wie die traditionellen Jahreskongresse der DGI tragen mit ihrer Vielzahl an großen und kleinen intensiven Themenforen mit viel Erfahrungsaustausch dazu bei, den Informationsstand der Zahnärztinnen und Zahnärzte, aber auch des assistierenden Teams in den Praxen auf einen aktuellen Stand zu bringen.
Ein trockener Mund kann ein Zeichen dafür sein, dass im Körper etwas nicht rund läuft: Zwar sind oft Medikamente an dem unangenehmen Gefühl schuld (Beispiel: Antidepressiva, Entwässerungstabletten), aber auch Erkrankungen von Infektionen bis hin zu Tumoren können Anlass für eine gestörte Speichelproduktion sein – das machte vor Kurzem Dr. Geralf Kellner, Klinik-Oberarzt für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde in Erfurt, in einem Interview mit der Presseagentur dpa deutlich. Hinter der Mundtrockenheit kann aber auch ein banalerer Grund stehen: Man hat längere Zeit zu wenig getrunken. Bei reduzierter Flüssigkeitsaufnahme können Speichelsteine entstehen. Diese „Steine" sind sozusagen eingedickter und verhärteter Speichel, sie können sich entwickeln, wenn sich die Zusammensetzung oder die Produktionsmenge in den Drüsen verändert. Die Verstopfung des Speichelabflusses kann zu starken Spannungschmerzen führen. Speichelsteine müssen entfernt werden – auf welchem Weg, entscheidet der Zahnarzt oder Oralchirurg. Das Vorgehen ist abhängig von der Größe und der Lage der Speichelsteine.
Aus Anlass des Tages der Zahngesundheit ging ein Hersteller von Mundhygiene-Hilfsmitteln, das Unternehmen TePe aus Schweden, Mythen zur Mundpflege auf den Grund und untersuchte, ob Frauen und Männer sich bei der Zahnhygiene unterscheiden. Das Ergebnis, das im September dieses Jahres veröffentlicht wurde: Frauen finden Mundhygiene wichtiger (Frauen: 74 %, Männer 59 %), die eigene Mundhygiene ist ihnen auch häufiger „äußerst wichtig" (Frauen: 41 %, Männer 24 %). 5 % der Männer meinten, dass ihnen die eigene Mundhygiene weniger wichtig bis ganz unwichtig sei. 4 % der Männer putzen ihre Zähne demnach 2 – 4 mal die Woche oder noch weniger. Weit mehr Frauen als Männer reinigen ihre Zähne meist zweimal täglich und nutzen Zahnseide für die Zahnzwischenraum-Pflege. Männer, die ihre Zahnzwischenräume säubern, bevorzugen dafür oft „zünftigere" Zahnhölzer. 10 % der Männer, aber auch 6 % der Fragen gaben an, ihre Zahnzwischenräume „nie" zu reinigen.
Man dürfte annehmen, dass es gesundheitliche Gründe sind, warum sich Menschen ihre Zähne putzen. Schließlich hat jeder schon mal den Satz gehört: „Ein sauberer Zahn wird selten krank." Insofern brachte eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage der Schwenninger Krankenkasse zum Tag der Zahngesundheit 2017 unter 1000 Teilnehmern ein unerwartetes Ergebnis: Mehr als jeder dritte Befragte gab an, seine Zähne nicht aus Sorge vor Karies oder sonstigen Schäden, sondern aus ästhetischen Gründen zu putzen, bei der jüngeren Generation (18 – 34 Jahre) sagte sogar jeder Zweite, dass das Zähneputzen das Aussehen verbessere. Von den Erwachsenen über 50 Jahre gab nur jeder Zehnte ästhetische Gründe für die Mundpflege an. Der Untersuchung zufolge pflegten rund 80 % der Befragten ihre Zähne entsprechend der Empfehlungen, unabhängig vom Grund für ihren Zahnbürsteneinsatz. „Schöne Zähne" ist für viele Menschen ein wichtiger Aspekt: 40 % gaben an, mit dem Aussehen ihrer Zähne unzufrieden zu sein, insbesondere bei der jüngeren Generation war fast jeder Zweite bereit, für mehr Zahnschönheit auch Bleaching-Maßnahmen einzusetzen. Hemmnis: die Kosten.