Aktuelles aus der Praxis

Molekularbiologie: Parodontitis-Preis für Moos-Studie

Ein spannendes Aufgabenfeld haben sich Wissenschaftler der Universität Halle vorgenommen: Sie untersuchen biologische Stoffe auf ihre Wirksamkeit gegen Parodontitis zwischen Vorbeugung und Behandlung. Für eine ihrer Arbeiten wurden sie nun bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie ausgezeichnet: Untersucht wurden verschiedene Moosarten dahingehend, ob und in welchem Maße sie eine antibakterielle Wirkung auf die Haupt-Bakterienfamilien ausüben, die für Entstehung und Intensivierung der bakteriellen Zahnbettinfektion Parodontitis verantwortlich sind. Die Universität und angegliederte Forschungseinrichtungen haben sich auf die molekularbiologische Identifikation von Parodontitis-Markerkeimen spezialisiert sowie auf die Indentifikation entzündungshemmender Stoffe aus der Natur, beispielsweise Beifuß und bestimmte Rosen-Gewächse. Ziel sind Wirkstoffe, die den Verbrauch von Antibiotika reduzieren helfen. Moos hat in der Naturheilkunde eine lange Geschichte und wird dort, beispielsweise als Moossalbe, keimtötend eingesetzt, auch als Wundverband findet Moos in der Naturheilkunde Anwendung. Die neue Studie an der Universität Halle zeigt auf, dass dies ein interessanter und weiter zu verfolgender Ansatz ist, um antientzündlichen Medikamenten mit Resistenzrisiko wie Antibiotika eine Alternative zu bieten.

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Kieferorthopädie: immer mehr Thema für Erwachsene

Der Ende September in Berlin veranstaltete Kongress der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) widmete sich unter anderem einer besonderen Patientengruppe, an die man bei „KfO" zuerst gar nicht denkt: den Erwachsenen und auch den Senioren. Einerseits ist dafür die gesellschaftliche Entwicklung relevant: In weniger als zehn Jahren wird die Altersgruppe der 65- bis 70-Jährigen die größte Gruppe in der Bevölkerung sein. Andererseits hat die Kieferorthopädie bereits seit vielen Jahren biologische und technische Entwicklungen im Bereich der direkten oder begleitenden Behandlung von Erwachsenen vorweisen können, die die Behandlungsvielfalt deutlich erweitert haben. Für die Fachwelt war die Thematik daher nicht wirklich „neu". So intensiv und auch fach-kritisch wie bei diesem Kongress sind die Themen allerdings selten vermittelt worden. Beispielsweise ging es um die Frage, wie sich eine Zahn- oder Kieferumstellung bei Erwachsenen oder Senioren auswirkt, die im Rahmen ihrer Allgemeinerkrankung Bisphosphonate einnehmen: Diese Medikamente hemmen die Neubildung von Knochenzellen. Kieferorthopädie arbeitet aber – vereinfacht gesagt – beim „Verschieben" eines Zahnes mit eben der Zellerneuerung: Beim Wandern werden Zellen „auf dem Weg zum Ziel" durch den ausgeübten Druck zerstört, und hinter dem wandernden Zahn entstehen neue Zellen, die den Bereich wieder auffüllen: Schließlich verfestigt sich das Zahngewebe. Neben vielen kritischen Hinweisen, worauf bei der Behandlung von Erwachsenen und Senioren zu achten ist, wurde dennoch deutlich, dass kieferorthopädische Verfahren die Kaufähigkeit der älter werdenden Menschen deutlich verbessern können.

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Parodontitis: Familien-Studie

Üblicherweise entwickelt sich eine Parodontitis, eine entzündliche Zahnbetterkrankung, im Erwachsenenalter, und es gibt auslösende Faktoren, die diese Entzündung zu einer „erworbenen" machen: Rauchen, nicht wirklich ausreichende Mundhygiene, manchmal auch spezielle Medikamente und vieles andere mehr. Tritt eine solche Zahnbettentzündung aber in jungen Jahren, in Kindheit und Jugend auf, sind oft andere Faktoren ausschlaggebend. Um hier mehr Klarheit zu gewinnen, hat kürzlich eine Studie fünf Familien einbezogen, die Kinder im Alter zwischen 3 und 18 Jahren haben mit einer bereits stark entwickelten Parodontitis. Besonders im Blickpunkt lagen dabei die genetischen Besonderheiten der betroffenen Kinder. Es hat sich gezeigt, dass es verschiedene genetische Mutationen gibt, die mit der Schwere der jugendlichen Zahnbettinfektion in Verbindung stehen. Was sich nicht ergeben hat: dass es die eine Mutation gibt, an der man mit entsprechenden Behandlungsverfahren ansetzen könnte. Die Genveränderungen betrafen sehr unterschiedliche Bereiche und führten zu entsprechend unterschiedlich schädlichen Folgen für die Entwicklung und das Voranschreiten der chronischen Infektion – und das nicht nur in den verschiedenen getesteten Familien, sondern auch zwischen den betroffenen Kindern derselben Familie. Damit sind neue und wichtige Erkenntnisse gewonnen, aber bisher noch keine deutlichen Verbesserungen von Vorbeugung und Behandlung für diese Altersgruppe.

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Brustkrebs: Speicheltest zur Früherkennung

Zur Frage, ob und wie geeignet Speicheltests sind, um frühzeitig einen beginnenden Brustkrebs zu erkennen, gab es bereits mehrere, sehr verschieden angelegte Studien. Nun hat eine internationale Wissenschaftler-Gruppe einige dieser Studien gemeinsam betrachtet (Meta-Analyse) mit dem speziellen Fokus auf die Genauigkeit der Testergebnisse. Preisgünstige und auch einfach – ohne Eingriff – anwendbare Testverfahren sind insofern wichtig, da viele Lebensumstände wie Kultur, soziale und auch wirtschaftliche Situation betroffenen Frauen eine entsprechende Untersuchung oft erschweren.  Die Meta-Studie hat erfreulicherweise ergeben, dass deutlich über 70 % aller beginnenden Brustkrebserkrankungen deutlich erkannt werden konnten. Hier spielen sogenannte Biomarker im Speichel eine wichtige Rolle, die allerdings eine bestimmte Konzentration benötigen, um zuverlässige Ergebnisse zu liefern. Hier ist noch weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf notwendig, da neben der hohen Nachweis-Qualität der bisher verfügbaren Testverfahren auch erkennbar wurde, dass ein negativ ausgefallener Test nicht Krebsfreiheit sichert: Rund 40 % aller Patientinnen mit negativ ausgefallenem Speicheltest hatten eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dennoch eine Brustkrebsentwicklung bei ihnen vorhanden ist. Als Gesamtergebnis urteilen die Wissenschaftler, das trotzdem die bereits bestehenden Produkte vergleichsweise gut als unterstützende Früherkennungsmaßnahme geeignet sind, um unter allen Getesteten Erkrankte leichter zu entdecken.

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Anhaltende Entzündungen im Mund: neue Studie

Auf der Jahrestagung der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Parodontologie im zurückliegenden September ist eine spannende neue Studie ausgezeichnet worden: Sie widmete sich der Frage, wie die Mundschleimhaut mit anhaltenden Entzündungen im Mund zurechtkommt. Und ob sie sich dabei verändert. Die Studie zeigt: Ja, das tut sie. Genaugenommen lernt die Mundschleimhaut, auf die Situation zu reagieren, in dem ihre Zellen sich besser auf Wundheilung einstellen, die Immunabwehr wird fokussiert, die Mundschleimhaut schützt sich selbst intensiver als bisher. Das geht über genetische Prozesse: Vereinfacht gesagt lernen – das weiß man auch schon aus anderen Studien – die Gene hinzu und entwickeln neue Strategien. In diesem Fall „prägen" die Herausforderungen durch die ständige Entzündungsbelastung die Mundschleimhaut-Gene, die ihre Funktion entsprechend anpassen und als Auftrag an die Zellen weitergeben – diese optimieren nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Aktivität. Letztlich weisen Menschen mit chronischen Entzündungen im Mund eine anders „arbeitende" Mundschleimhaut auf als mundgesunde Menschen. Der in der Studie erklärte biologische Prozess unterstützt also die zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen bei der Eindämmung der entzündlichen Zahnbetterkrankung Parodontitis und ist insofern eine erfreuliche Erkenntnis.

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Anhaltende Entzündungen im Mund: neue Studie

Auf der Jahrestagung der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Parodontologie im zurückliegenden September ist eine spannende neue Studie ausgezeichnet worden: Sie widmete sich der Frage, wie die Mundschleimhaut mit anhaltenden Entzündungen im Mund zurechtkommt. Und ob sie sich dabei verändert. Die Studie zeigt: Ja, das tut sie. Genaugenommen lernt die Mundschleimhaut, auf die Situation zu reagieren, in dem ihre Zellen sich besser auf Wundheilung einstellen, die Immunabwehr wird fokussiert, die Mundschleimhaut schützt sich selbst intensiver als bisher. Das geht über genetische Prozesse: Vereinfacht gesagt lernen – das weiß man auch schon aus anderen Studien – die Gene hinzu und entwickeln neue Strategien. In diesem Fall „prägen" die Herausforderungen durch die ständige Entzündungsbelastung die Mundschleimhaut-Gene, die ihre Funktion entsprechend anpassen und als Auftrag an die Zellen weitergeben – diese optimieren nicht nur ihr Verhalten, sondern auch ihre Aktivität. Letztlich weisen Menschen mit chronischen Entzündungen im Mund eine anders „arbeitende" Mundschleimhaut auf als mundgesunde Menschen. Der in der Studie erklärte biologische Prozess unterstützt also die zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen bei der Eindämmung der entzündlichen Zahnbetterkrankung Parodontitis und ist insofern eine erfreuliche Erkenntnis.

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3. Keramikimplantate: Internationale Fachgesellschaft

Da sich Keramikimplantate wachsenden Interesses sowohl bei den Patienten als auch bei der Wissenschaft erfreuen und es hinsichtlich biologischer Faktoren, aber auch zu fachgerechtem Einsatz in der Praxis vielfältigen Forschungs- und Vermittlungsbedarf gibt, hat sich vor einigen Monaten eine neue wissenschaftliche Fachgesellschaft gegründet, die eben dies auf europäischer Ebene im Blick hat: Mittlerweile richtet diese European Society für Ceramic Implant Dentistry (ESCI) ihren zweiten Fachkongress aus. Bereits schon sehr viel länger befasst sich, ebenso mit vielfältigen Fragestellungen auch auf internationaler Bühne, mit Themen bei Fachkongressen und nicht zuletzt mit wissenschaftlich abgestimmten Leitlinien zu Vollkeramischen Brücken und Kronen die wissenschaftliche Fachgesellschaft DGI / Deutsche Gesellschaft für Implantologie. Dass sich verschiedene Fachgesellschaften mit einem gemeinsamen Thema befassen, hat unterschiedliche Gründe und zeigt in der Regel, dass das jeweilige Thema eben besonders relevant und für Wissenschaft und Praxis interessant ist. Was Leitlinien bedeuten und wie sie entstehen, kann man unter anderem auf der Website der DGI nachlesen unter deginet.de/leitlinien.

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3. Keramikimplantate: Internationale Fachgesellschaft

Da sich Keramikimplantate wachsenden Interesses sowohl bei den Patienten als auch bei der Wissenschaft erfreuen und es hinsichtlich biologischer Faktoren, aber auch zu fachgerechtem Einsatz in der Praxis vielfältigen Forschungs- und Vermittlungsbedarf gibt, hat sich vor einigen Monaten eine neue wissenschaftliche Fachgesellschaft gegründet, die eben dies auf europäischer Ebene im Blick hat: Mittlerweile richtet diese European Society für Ceramic Implant Dentistry (ESCI) ihren zweiten Fachkongress aus. Bereits schon sehr viel länger befasst sich, ebenso mit vielfältigen Fragestellungen auch auf internationaler Bühne, mit Themen bei Fachkongressen und nicht zuletzt mit wissenschaftlich abgestimmten Leitlinien zu Vollkeramischen Brücken und Kronen die wissenschaftliche Fachgesellschaft DGI / Deutsche Gesellschaft für Implantologie. Dass sich verschiedene Fachgesellschaften mit einem gemeinsamen Thema befassen, hat unterschiedliche Gründe und zeigt in der Regel, dass das jeweilige Thema eben besonders relevant und für Wissenschaft und Praxis interessant ist. Was Leitlinien bedeuten und wie sie entstehen, kann man unter anderem auf der Website der DGI nachlesen unter deginet.de/leitlinien.

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