Haifischzähne: hohe Belastung

Spannend war das Forschungsthema einer Biomaterialien-Forschergruppe am Max-Planck-Institut in Potsdam: Die Wissenschaftler wollten wissen, wie die Zähne eines speziellen Haifisches aufgebaut sind, der sich von harten Materialien ernährt. Wieso halten diese Zähne das aus? Wieso können sie Seeigel knacken? Und Muscheln aufbeißen? Ohne dass sie Schaden nehmen? Wie eine große zahnärztliche Fachzeitschrift berichtete, fanden die Forscher Interessantes. Beispielsweise, dass die Belastung an den Zähnen gar nicht spurlos vorbeigeht: Die äußere Schicht ging mit der Zeit immer mehr verloren und splitterte ab – aber der innere Zahn hielt stabil seine Funktion aufrecht. Jedenfalls, bis er ausfällt: Haifische verlieren ihre Zähne und ihnen wachsen an der gleichen Stelle neue Zähne nach. Interessiert hat die Wissenschaftler allerdings weniger der Effekt für die Mundgesundheit der Menschen, sondern für die Entwicklung neuer widerstandsfähiger Materialien: Werkstoffe mit Außenbeschichtung sollen auch dann, wenn diese Außenschicht lädiert ist und sich abträgt, möglichst lange ihre Aufgabe erfüllen. Von den Zähnen lernen: Viele Wissenschaftszweige nutzen Zähne, um die Funktionalität von Materialien und Verfahren zu optimieren. Das ist letztlich auch ein Kompliment: Zähne sind vielfältig spannend und beeindruckend – wir sollten sie also wertschätzen, pflegen und gesund erhalten.

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