10. Implantate: Was ist dran an Keramik als Werkstoff?

Zahnimplantate aus Keramik sind keine neue Erfindung – bereits in den Gründungsjahren dieser Therapieform wurde mit Produkten aus Keramik experimentiert. Schon bald aber hatte der Werkstoff Titan aufgrund seiner eindrucksvollen Leistungen die „weißen Implantate" erst einmal in den Hintergrund gedrängt. Inzwischen sind Forschung und Unternehmen im Bereich Keramik viele Innovationsschritte weiter, so dass auch Zahnimplantate als Behandlungsprodukte wieder in den Blickpunkt gerückt sind. Anlässlich des zurückliegenden Kongresses der DGI, der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie, standen daher Keramik-Implantate und ihr derzeitiger Platz in der zahnärztlichen Implantologie mit im Blickpunkt. Prof. Dr. Kai-Hendrik Bormann (Hamburg) beispielsweise wies darauf hin, dass die weißen Implantate für bestimmte Patienten Sinn machen und eine Alternative zu Titan sein können, weil es bereits bemerkenswerte erfolgreiche Anwendungen gebe. Bisher fehlten aber nicht zuletzt Langzeitdaten zum nachhaltigen Behandlungserfolg. Zudem unterschieden sich Keramik-Implantate derzeit in ihrer Herstellung voneinander und dies führe zu ebenso unterschiedlichen Behandlungsschritten und -erfolgen. Ehe sie den gleichen Erfolgsstandard wie die Titan-Implantate erreichten, sei noch weitere Entwicklung notwendig.  Der DGI-Kongress trägt alljährlich dazu bei, implantologisch tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte auf den aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis sowie bei neuen Produkten zu bringen.

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