11. Medikamentöse Krebstherapie: Folgen für den Mundraum

Menschen, die aufgrund ihrer Krebserkrankung mit aggressiven Medikamenten behandelt werden, leiden auch im Mundraum oft unter belastenden Folgen. Dazu zähle, so Wissenschaftler Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie kürzlich beim Kongress der Fachgesellschaft in Wiesbaden, auch eine schmerzhafte entzündete Mundschleimhaut, die für die betroffenen Patienten sehr quälend sein könne. Eine solcherart belastete Mundschleimhaut vertrage keinen Stress durch eine klassische Prothese, so Grötz. Dagegen könne eine Implantat-Versorgung für eine Erleichterung durch Entlastung von Störmomenten nützen. Auch bei der Behandlung mit sogenannten Bisphosphonaten seien Implantate nicht mehr automatisch kritisch zu sehen: Zwar träfe es zu, dass manche Menschen unter Bisphosphonat-Behandlung zu Kieferknochen-Auflösungen neigten, es gebe aber auch weitere ungünstige Belastungen des Mund-Systems durch Zahnbettentzündungen und Druck durch eine (möglicherweise inzwischen) falsch sitzende Prothese. Es sei also immer individuell abzuwägen, ob eine stabile Implantatversorgung die zusätzlich belastenden Faktoren minimieren und die Kiefer- und Mundgesundheit längerfristig verbessern oder zumindest erhalten könnten.

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