7. Seelische Belastung: mit Implantaten erst einmal warten

Liegen bei einem Patienten seelische Belastungen vor, die sich auch in verändertem Empfinden seiner Mundgesundheit und in unnatürlichen Belastungen der biologischen Strukturen zeigen, könne es sinnvoll sein, mit einer Implantatversorgung – wenn möglich – abzuwarten, bis es dem Patienten besser geht: Das empfahl Prof. Dr. Peter Rammelsberg, ärztlicher Direktor der Heidelberger Zahnklinik, vor wenigen Tagen in einem Vortrag im Rahmen des Jahreskongresses der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie in Wiesbaden. Einheilung und Funktion sollten nicht durch eventuelle psychologisch bedingte Abwehrhaltungen beziehungsweise unbewusste Überlastungen gefährdet werden. Sinnvoller sei es, die „Hochspannung" durch entsprechende fachtherapeutische Behandlung erst einmal in den Griff zu bekommen. Wünsche von Patienten, die sich durch eine Implantatversorgung eine Verbesserung ihrer belasteten Situation im Mund erhoffen, seien in der Regel nicht erfüllbar: Zumeist liege der Kern der Problematik eben nicht im Mund, sondern auf der Seele, daher seien zahnärztliche Eingriffe mit großer Vorsicht zu planen.

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