9. Zähneknirschen: tags oder nachts?

Dem Thema Zähneknirschen bzw. Zähnepressen („Bruxen") widmet sich in der wissenschaftlichen deutschen Zahnheilkunde eine spezielle Fachgesellschaft: die Deutsche Gesellschaft für Funktionsdiagnostik und –therapie / DGFDT. Auf einer Pressekonferenz berichtete sie vor wenigen Wochen über aktuelles Wissen rund um diese Fehlbelastungen der Zähne und der Kieferknochen. Dabei wurde deutlich, dass das bisherige Bild, insbesondere Frauen würden unter Stress-bezogenem Bruxen leiden, nicht stimmt: Den Daten der Fachgesellschaft zufolge sind Männer und Frauen gleich intensiv betroffen. Und auch eine weitere bisher verbreitete Annahme wurde korrigiert: Es ist keineswegs so, dass vor allem nachts „geknirscht" wird. Zumindest bei Erwachsenen ist es im Gegenteil eher so, dass Wachbruxismus häufiger vorkommt als Schlafbruxismus. Auch die Erkenntnisse zu den Ursachen sind gestiegen: Neben dem bereits früh identifizierten Stress als Auslöser sind heute beispielsweise auch Schlafstörungen in den Blickpunkt gerückt, wie sie nach Medikamenten, aber auch zuviel Alkohol oder Nikotin auftreten, aber auch erblich bedingt sein können. Nicht immer ist Bruxen ein Risiko für die Gesundheit – ob das aber der Fall ist oder nicht, kann nur durch eine sorgfältige Untersuchung, möglichst in einer thematisch spezialisierten Zahnarztpraxis eingeordnet werden. Unabhängig davon gilt der Blick der Zahnmedizin dem Schutz der Zähne vor Zerstörung, beispielsweise durch eine sogenannte Knirscherschiene.

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