Implantate und Kieferknochen: neue Entwicklungen

Genau wie der natürliche Zahn soll auch das Implantat, das einen entfernten Zahn und, genaugenommen, dessen Zahnwurzel ersetzt, einen festen Halt im Kieferknochen finden. Musste der natürliche Zahn entfernt werden, weil er bis in die Tiefe zerstört war, ist oft auch das umgebende Gewebe nicht mehr gesund und vollständig vorhanden. Damit das Implantat ausreichend Halt findet, ist es insofern notwendig, dass stützendes Gewebe neu aufgebaut wird. Dafür gibt es heute eine Vielzahl an Möglichkeiten, die auch einen Schwerpunkt im zurückliegenden Kongress der DGI, der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie, im vergangenen November in Hamburg bildeten. Wie Prof. Dr. Dr. Bilal Al Nawas dort berichtete, ist im Bereich der sogenannten Knochenersatzmaterialien derzeit viel in Bewegung. Nach wie vor sei aus biologischer Sicht ein Stabilisieren des Gewebe-Defektes mit körpereigenem Knochenmaterial der Goldstandard – aber auch ein Weg, der den Patienten Belastungen aussetzt: Das notwendige Knochenmaterial muss dem Körper an anderer Stelle entnommen werden. Je weniger Aufwand eine Knochenersatzbehandlung mache, sagte Professor Al Nawas, desto weniger belastend sei dies für die Patienten. Insofern sei es erfreulich, wie sehr die Entwicklung nicht-körpereigener Ersatzmaterialien voranschreite – aber auch die Gestaltung neuer Implantatformen, die kleiner und dennoch leistungsfähig sind und Knochenersatzmaterial-Behandlungen minimieren. Auch neue Behandlungstechniken werden derzeit geprüft, die ebenfalls ohne Ersatz-Produkte für den verloren gegangenen Kieferknochen auskommen. Die Implantologie werden immer biologischer, so das Resümee.

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