Karies: Bildung allein schützt nicht

Wie eine Auswertung einer Vielzahl weltweit erstellter Studien zum Thema Zahnverschleiß und sozialer Hintergrund gezeigt hat, ist der Bildungsstatus der Eltern allein kein Garant für die Zahngesundheit ihrer Kinder. Die Frage, inwiefern die soziale Situation einer Familie in Zusammenhang steht mit der Mundgesundheit der Kinder, hat eine Gemeinschaftsarbeit unter Leitung eines Forschungsinstitutes in Singapur kürzlich bearbeitet und im Ergebnis insofern beantwortet, als das tatsächliche Ernährungsverhalten der Kinder ausschlaggebend für den Gesundheitszustand der Zähne ist. Es zeigte sich, dass – je nach Welt-Region – Kinder aus wohlhabenderen Familien möglicherweise sogar gefährdeter sind als Kinder aus vergleichbar ärmeren Verhältnissen. In manchen Gegenden der Welt haben nur Kinder aus reicherem Hause Zugang zu einer Vielzahl an stark gesüßten Lebensmittelprodukten, beispielsweise Energy-Drinks, Fertigsäfte und allerlei Brausegetränke. In solchen Gegenden hatten oft Eltern mit gehobenem Sozialstatus zwar ein geringeres Zahnverschleiß-Risiko als Eltern mit geringerem Sozialniveau – auch, weil sie besseren Zugang zu Zahnarztpraxen mit entsprechenden Präventions- und Behandlungsangeboten haben. Allerdings: Das erlebte man nicht bei den Kindern der Bessergestellten, die aufgrund der ungesunden Ernährung unerwartet deutlichen Zahnverschleiß aufwiesen. In vielen der untersuchten Studien war die zahngesundheitliche Situation der Kinder aus Familien mit höherem kaum besser als die von Kindern aus niedrigerem Status, deren Zahnschäden ebenfalls vor allem auf ungesunde Ernährung und nicht ausreichende Mundhygiene zurückzuführen waren sowie auf herausfordernde Faktoren wie Stress, seelische Belastungen und nicht Erreichbarkeit kontinuierlicher zahnärztlicher Betreuung.

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