Morbus Alzheimer: Rolle der Mundgesundheit

Einer aktuellen Veröffentlichung in einer Zahnärzte-Zeitschrift zufolge leiden weltweit 24 Millionen Menschen unter der Alzheimer-Erkrankung – kein Wunder also, wenn ebenfalls weltweit nach Ursachen für diese degenerative Entwicklung gesucht wird, denn ein klarer Ursache-Folge-Zusammenhang ist derzeit noch nicht gefunden.  Möglicherweise gibt es auch nicht die eine Ursache: Schon jetzt zeigen sich verschiedene Risikofaktoren wie beispielsweise genetische Besonderheiten.  Auch entzündliche Prozesse und ihre Auswirkungen auf das Immunsystem werden als Faktoren für die Alzheimer-Entstehung diskutiert – und hier kommen auch entzündliche Prozesse im Mund in den Blickpunkt. Einige der an Parodontitis beteiligten Keime sind gewebeinvasiv, dringen also unter anderem in die Blutbahn ein und rufen aggressive Abwehrzellen auf den Plan. Problematisch ist, dass diese Keime offenbar auch über Nervenbahnen die Blut-Hirn-Schranke passieren können. Bei einer Testgruppe an verstorbenen Alzheimer-Patienten konnten bei fast allen Parodontitis-Keime im Hirn nachgewiesen werden. Auch wenn letzte Beweise noch ausstehen, dürfte – so die Studiengruppe – ein Zusammenhang von Parodontitis und Alzheimer belegt sein. Die Reduktion der chronischen Parodontitis kann daher auch für die Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer eine relevante Rolle spielen.

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