Mundatmung: was ist natürlich?

  Natürlicherweise erfolgt das Atmen über die Nase, sie ist auch entsprechend darauf ausgerichtet, die Atemluft mit Filterhärchen zu reinigen. In manchen Fällen aber funktioniert die Nase nicht richtig und der Mensch atmet über den Mund. Beispiel: Die Nase ist übergangsweise durch Schnupfen oder dauerhaft durch Polypen oder andere Fehlbildungen am ausreichenden Luftaustausch gehindert. Atmung durch den Mund ist aber von der Natur nicht vorgesehen und nur als Not-Lösung gedacht: Beim Atmen durch den Mund trocknet die Mundschleimhaut aus, ein trockener Mund führt oft zu mehr Karies, weil die Zähne nicht ausreichend durch Speichel umspült werden, und krankheitsauslösende Infektionen können nicht ausreichend verhindert werden. Rund ein Drittel aller Menschen, die hauptsächlich oder sehr oft über den Mund atmen, haben organische Ursachen. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass zwei Drittel aller Mund-Atmer verhaltensbedingt nicht die Nase zum Luftaustausch nutzen. Bei den meisten hat sich eine Funktionsstörung im Mund entwickelt, die – wenn man früh genug, schon im Kleinkindalter eingreift – behandelt werden kann und sollte. Fachleute erkennen Mundatmer oft schon beim ersten Blick aufs Gesicht: Die gestörte Atmungsfunktion führt, so ein zahnmedizinischer Beitrag in einem Fachzeitjournal, oft zu einem typisch verlängerten Gesicht. Hinter den Lippen zeigt sich dann ein ausgeprägt schmaler Oberkiefer. Mundatmung ist also immer ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt und ursachenbezogen behandelt werden sollte.

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