Seele und Zähne: gegenseitige Einflüsse

Dass psychische Belastungen Stress auch für die Mundgesundheit bedeuten, ist schon lange bekannt. Beispielsweise neigen Menschen, die innerlich unter Druck stehen, zum Zusammenpressen der Kiefer oder zum Knirschen mit den Zähnen – eine Fehlbelastung, die zu Schäden an Knochen, Weichgewebe und Muskulatur führen kann, mit weiteren Konsequenzen auf die Allgemeingesundheit. Allerdings führt solcherart Stress nicht nur im Mund zu Störungen der natürlichen Funktion: Bekannt sind auch Magen-Darm-Probleme, Herzbelastungen und Einschränkungen beim Atmen. Wie weitergehende Untersuchungen zeigen, sind die Zusammenhänge von psychischen Belastungen und Folgen im Mund wie beispielsweise Parodontitis so komplex, dass sich beide ungesunde Zustände gegenseitig noch verstärken, betonte eine dentale Fachzeitung vor wenigen Wochen. Während die Folgen des Stresses, die nicht zuletzt die gesunde Abwehr im Immunsystem belasten, zur Entwicklung einer Parodontitis, also einer oft chronisch-infektiösen Entzündung des Zahnbettes führen können, hat diese wiederum Folgen für die Allgemeingesundheit und nicht selten auch für die Psyche: Die bei einer aktiven Parodontitis ausgeschütteten sogenannten Zytokine (Bausteine des Abwehrsystems) wirken sich oft belastend auf den Seelenzustand der betroffenen Menschen aus.

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