Tätowierungen: manchmal problematisch

Üblicherweise ist das Vorgehen einfach: Wenn chirurgisch ein Stück Haut transplantiert werden muss, um eine operierte Stelle in Mund auszugleichen, nutzen Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen gern die zarte Haut am Unterarm als Entnahmestelle. Wie die Fachgesellschaft der Chirurgen kürzlich mitteilte, ist das bei Patienten mit einem Tattoo nicht ganz unproblematisch: Diese müssen damit rechnen, dass man bei ihnen später tätowiertes Zahnfleisch sieht. In einem Fachartikel zeigten sie Versuche, für einen Patienten ein notwendig großes Stück Unterarm-Hautgewebe zu entnehmen, ohne dabei viel vom Tattoo zu erwischen: Leider sei dies nicht möglich gewesen, hieß es. Mit Einverständnis des Patienten habe man sich aus gesundheitlichen Gründen für einen Hautlappen entschieden, bei dem noch Reste einer tätowierten Alkohol-Werbung erkennbar waren – die nun bei Mundöffnung sichtbar sind. Während das Transplantat im Mund sehr gut einheilte, war der Heilungsprozess im tätowierten Gebiet am Unterarm gestört. Warum dies der Fall war, muss weiter untersucht werden. Die Empfehlung darf aber gezogen werden, bei der Auswahl von Stellen für ein gewünschtes Tattoo sehr nachdenklich vorzugehen – man könnte demnächst mit einem nicht gewünschten Schriftzug lachen müssen...

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