Zahnschmelz-Defekte: Gen-Netzwerk verantwortlich

Der Zahnschmelz ist das härteste Material im Körper – was aber keineswegs bedeutet, dass er besonders robust und unzerstörbar ist. Bekannterweise reichen die Säuren, die Mundbakterien im Zahnbelag beim Stoffwechsel produzieren, aus, um die Zahnschmelzoberfläche aufzulösen wie Zitronensaft eine Marmorplatte. Aber auch von innen gibt es zahlreiche Faktoren, die zu Zahnschmelz-Defekten führen können: Eine Schweizer Wissenschaftlergruppe hat kürzlich herausgefunden, dass Gene verantwortlich sein können. Das Molekül mit der eingängigen Bezeichnung Adam10 steht in Zusammenhang mit Schmelzbildungsstörungen, aber auch mit Krebs oder Schlaganfall. Wenn Adam10 mutiert, sich also fehlentwickelt, führt dies zu einer Störung der Amenoblasten, einem nur in den Zähnen vorkommenden Protein, das für die Zellbildung des Zahnschmelzes sorgt: Sowohl die Struktur des Zahnschmelzes als auch seine mineralische Zusammensetzung sind dadurch verändert. Die Erkenntnisse helfen dabei, so das Wissenschaftler-Team, die Entwicklung zu verstehen und neue Ansätze für die Behandlung solcher Schmelzstörungen zu entwickeln.

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