Zunge: Infektions-Check über Kaugummi

Immer neue Möglichkeiten zeigen sich aufgrund intensiver Forschung, wie das sensible Gewebe-System im Mund bei der Diagnostik von Erkrankungen helfen kann: Die manchmal „einfach" wirkenden Lösungen könnten aufwändige ersetzen, die das Gesundheitssystem viel Geld kosten, oder als unkompliziertes Frühwarnsystem fungieren. Aktuell geht es um die Entwicklung eines Kaugummis, das Hinweise auf ein gestörtes Bakterien-Gleichgewicht und eine bakterielle Infektion gibt. Nicht das Kaugummi zeigt dabei die ungesunde Entwicklung an, sondern es lässt die Zunge „sprechen": Liegt eine krankheitsrelevante bakterielle Besiedelung vor, meldet die Zunge einen bitteren Geschmack. Wie ein Beitrag in einer zahnärztlichen Wochenzeitung vor wenigen Wochen zeigt, sind sowohl Entzündungen im Mund als auch solche im erweiterten Rachenraum, beispielsweise eine Mandelentzündung, frühzeitig erkennbar – und der behandelnde Arzt kann weitergehende Untersuchungen einleiten. Aufgabe für Wissenschaft und Produktentwicklung: Für jede Bakteriengruppe muss ein spezieller Marker eingesetzt werden, der die Keimbelastung „erkennt". Möglich werden könnte dann auch ein Vor-Test, ob ein Patient, für den ein Implantat vorgesehen ist, komplizierende Bakterienkulturen hat. Noch ist vieles nicht geklärt – aber, so die Wissenschaftler, es tut sich ein spannender Weg auf.

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