Aktuelles aus der Praxis

Implantate: Förderung der Hirnaktivität

Interessanter Gedanke, dem eine Forschergruppe nachging – und dessen Ergebnis sie im März in einer internationalen Fachzeitschrift veröffentlichte: Wie verändern sich die Hirnaktivität und die kognitiven Fähigkeiten eines (im Unterkiefer) zahnlosen Patienten, wenn er eine Vollprothese erhält bzw. eine auf zwei Implantaten gestützte Deckprothese? Die Unterschiede wurden vor allem an den Kaubewegungen und der Kauintensität ausgemacht. Dabei zeigte sich: Am aktivsten war das Gehirn bei der implantatgetragenen Lösung – aber nicht sofort, sondern die Verbesserung der Hirnleistung wuchs von mal zu mal langsam an. Ursache für die gesteigerte Hirnleistung waren auch nicht die Implantate, sondern die durch die Konstruktion erreichte deutlich verbesserte Kaufähigkeit. Die Forscher konnten damit ihre Vermutung belegen, dass eine zuverlässige Kaufunktion die mentale Gesundheit bei zahnlosen Patienten spürbar verbessern kann. Bildquelle: iStock

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Weisheitszähne: Entfernen oder nicht?

In den letzten Jahrtausenden wurde der Kiefer der Menschen immer schmaler, sagen Forscher, und viele Zahnärzte plädierten daher für die vorbeugende Entfernung der Weisheitszähne: Für alle 32 Zähne, die die Natur anlegt, sei der Kiefer oft zu schmal, was dazu führen kann, dass die Weisheitszähne in einer unnatürlichen Lage wachsen und die bestehenden Zahnreihen „bedrängen". Heute geht man differenzierter an dieses Thema heran – auch weil man weiß, dass der Zahnengstand, der durch die Entfernung der Weisheitszähne verhindert werden soll, sich oft unabhängig von diesen entwickelt, wie Prof. Dr. Ursula Hirschfelder, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie, kürzlich in einem Interview vermittelte. Anlass für das Behalten der Weisheitszähne sieht sie dann, wenn diese genügend Platz haben. Zahnärzte müssen abschätzen, empfiehlt Prof. Dr. Dr. Wilfried Wagner von der Universität Mainz, wie sich die Situation entwickelt: Was passiert, wenn die Weisheitszähne bleiben, und welche Komplikationen könnte es geben, wenn man sie vorsorglich entfernt? Weisheitszähne sollten nicht ohne gesicherten Grund gezogen werden – darin sind sich heute sowohl wissenschaftlich als auch ganzheitlich ausgerichtete Zahnärzte einig. Bildquelle: iStock

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Entwicklung: Weiße Implantate

Patienten, die sich für metallfreien Zahnersatz interessieren, haben jetzt steigende Chancen, dass sie im Fall eines Implantat-Bedarfs ebenfalls metallfrei versorgt werden können. Während es in den zurückliegenden Jahren schön öfter Versuche mit Implantaten aus dem Titan-Alternativ-Werkstoff Keramik gab, ist die Entwicklung hier in den letzten Jahren deutlich vorangeschritten. Bei der zurückliegenden IDS, der Welt-Dental-Messe, haben auch renommierte Unternehmen ihre Keramik-Implantat-Innovationen vorgestellt. Diese „weißen Implantate" haben, so berichteten Anwender, durchaus gute Chancen, sich zu etablieren, auch wenn in mancherlei Hinsicht noch Verbesserungsbedarf gebe. Die Erfahrungen wurden insgesamt als gut bezeichnete. Dennoch warten vorsichtige Zahnärzte noch ab, da es für die noch jungen Entwicklungen naturgemäß noch keine Langzeit-Erfahrungen und –Studien gibt, die sie als Grundlage für den Einsatz am Patienten erwarten. Zudem sei noch nicht definiert, für welche Aufgabenstellungen und Bereiche im Mund die weißen Implantate volle Leistung bringen und gesichert eingesetzt werden können. Hier wird in der nächsten Zeit mit weiteren Erkenntnissen gerechnet, die auch dazu beitragen sollen, Patienten mit Metall-Aversion implantologisch versorgen zu können. Bildquelle: iStock

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Überlastung: Zähne reagieren anders als Implantate

Bei anhaltender Überbelastung, beispielsweise durch Zähne pressen oder Knirschen, weichen natürliche Zähne oft in den Kiefer zurück, sie „intrudieren", wie es fachlich heißt. Implantate dagegen können nicht ausweichen, berichtete Dr. Markus Schlee im Mai dieses Jahres bei einer Zahnärztefortbildung in Westerburg. Die taktile Sensibilität unterscheide sich: Während der natürliche Zahn über „Sensoren" mit dem Gehirn verbunden ist und selbst haarfeine „Störer" zwischen den Zähnen signalisiert, fehlen bei künstlichen Zahnwurzeln, den Implantaten, diese Meldesysteme. Sie „spüren" Druck erst ab einer höheren Belastung – und können nicht in tiefere Kieferknochenschichten ausweichen. Bei Überlastung reagiert das umgebende Gewebe eher mit Abstoßung: Entzündungen und Knochenabbau sorgen dafür, dass das Implantat im ungünstigsten Fall keinen Halt mehr findet und verloren gehen kann. Dr. Schlee wies daher darauf hin, dass eine Verbindung von natürlichem Zahn und implantatgetragenem Zahn bei ungünstiger Ausgangslage schwierig werden könnte: In der Regel sei es sicherer, Implantate einzeln zu stellen und auch einzeln zu belasten als sie beispielsweise bei einer Brücke mit natürlichen Zähnen als „Pfeiler" fest zu verbinden. Eine solche Verbindung sei zwar auf den ersten Blick oft kostengünstiger, biologisch gesehen aber nicht sehr „schlau". Bildquelle: iStock

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Stress: Belastung für Zahnersatz

Ungesunder Stress gilt als Hauptauslöser für Knirschen und Zusammenpressen der Zähne (Bruxen). Dass diese darunter leiden, weiß die Zahnmedizin schon lange. Folgen solcher, vor allem länger anhaltenden Fehlbelastungen der Zähne können auch Laien erkennen: Die Zähne zeigen dann kaum noch Höcker, und manchmal ist der schützende Zahnschmelz auch komplett weggerieben und es schimmert das eher gelbliche Dentin, das Zahnbein, auf der Kaufläche durch. Nun stellten sich Wissenschaftler die Frage, ob bruxendes Verhalten eventuell auch Auswirkungen auf implantatgetragenen Zahnersatz habe. In einer großen Auswertung zahlreicher Studien gelangten sie zu dem Ergebnis, dass in der Tat implantatgetragener Zahnersatz bei Bruxern eine höhere Misserfolgsrate hatte als bei Nicht-Bruxern. Die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift sehen damit einen Beleg für die erwartete These, dass Knirschen und Zähnepressen ein gewisses Risiko darstellen für technische oder auch biologische Komplikationen bei implantatgetragenem Zahnersatz und sogar eine Rolle spielen kann bei Implantatverlust. Allerdings haben die erfahrenen Zahnärzte heute Möglichkeiten, Zähne und auch Zahnersatz bei solchen Patienten durch jeweils geeignete Maßnahmen vor Belastungs-Zerstörung weitgehend zu schützen. Bildquelle: iStock

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Erbrechen: Zähneputzen „sanft“

Wer aufgrund von Erkrankungen oder Störungen öfter erbrechen muss, sollte sich bei der Mundhygiene einige Punkte merken, die die Zähne vor zu viel Zerstörung nach dem Kontakt mit dem sauren Mageninhalt schützen. Bei einem Zahnärztekongress in Frankfurt wies Prof. Dr. Annette Wiegend, Universität Göttingen, darauf hin, dass man auf keinen Fall direkt nach dem Erbrechen die Zähne putzen darf – man sollt möglichst mindestens eine Minute warten. Zudem ist „Schrubben" verboten, um die aufgeraute Zahnoberfläche nicht weiter zu zerstören. Empfehlenswert seien Schallzahnbürsten, da diese ohne Druck auf die Zähne reinigen. Für Patienten mit häufigem Erbrechen ist die zahnschützende Fluoridierung noch wichtiger als für alle anderen Patienten, für Patienten mit dem Risiko für Erosionen (Auswaschung von Bausteinen der Zahnoberfläche) eignen sich spezielle Fluorid-Präparate mit polyvalenten Metallionen. Möglich ist auch, je nach Situation, die Zähne mit Fluoridlack zu versiegeln. Bildquelle: iStock

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Richtiges Putzen muss gelernt werden

Die richtige Pflege des Milchgebisses stellt die Weichen für gesunde Zähne im Erwachsenenalter. Sind die Milchzähne von Karies befallen, erhöht dies auch das Kariesrisiko für die bleibenden Zähne. Darum gilt: Zähneputzen ab dem ersten Milchzahn. Schon Dreijährige können die sogenannte KAI-Technik lernen: Sie können Kauflächen, Außenflächen und Innenflächen der Zähne selbst reinigen. Wichtig ist auch, dass die Zahnbürste den jeweiligen Entwicklungsstufen angepasst ist: Griff und Bürstenkopf müssen die richtige Größe haben. Dies gilt auch für elektrische Zahnbürsten, mit denen Dreijährige ebenfalls schon klar kommen. Die Kinderzahnpasta sollte einen Fluoridgehalt von 500 ppm aufweisen – und gut schmecken muss sie natürlich auch. Und nicht zuletzt gilt: Die Eltern müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Bildquelle: iStock © -ilkeryuksel

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Ablenken hilft bei Behandlungsstress

atientinnen und Patienten, die sich einem Eingriff unter örtlicher Betäubung unterziehen müssen, etwa einer Zahnbehandlung, befinden sich im Stress. Dieser ist nicht nur unangenehm sondern hat auch negative Auswirkungen beispielsweise auf postoperative Beschwerden. Britische Forscher haben in einer Studie untersucht, ob sich der Stress der Patienten bei Operationen unter örtlicher Betäubung durch Ablenkung reduzieren lässt. Dies ist in der Tat der Fall. Wenn die Patienten während der Behandlung einen Film eigener Wahl ansahen, waren sie weniger gestresst und ängstlich als Patienten, die solche Ablenkung nicht hatten. Auch das drücken von Stressbällen mit der Hand reduzierte die Stressbelastung. Bildquelle: iStock © Lorado

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