Aktuelles aus der Praxis

Der Pest auf der Spur

Die Pest hat zwar im Zeitalter der Antibiotika zwar ihren Schrecken verloren, doch noch immer erkranken weltweit jährlich mehr als 2000 Menschen an jener Seuche, die im Mittelalter als „schwarzer Tod" Millionen von Menschen das Leben kostete. Wissenschaftler von der Universität Oslo haben nun in den Zähnen von 2700 Pestopfern verschiedener Seuchenzüge Überreste von Pestbakterien aufgespürt und begonnen, das Erbgut der Erreger zu untersuchen. Die Forscher wollen herausfinden, ob sich das genetische Make-Up der Erreger der sogenannten Justinianischen Pest im 5. Jahrhundert nach Christi von den Erregern späterer Pest-Epidemien im Mittelalter unterscheiden. Um Pestausbrüche besser vorhersagen zu können, überprüfen die Wissenschaftler auch mögliche Einflüsse von Klimaveränderungen oder der Ausbreitung von Ratten, welche die Pesterreger übertragen, auf die früheren Seuchenzüge.  Bildquelle: „The Plague of Thebes" von Charles Jalabert Wikimedia Commons

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Schmerzen im Kiefergelenk: An Entzündung denken

Nicht nur Knie- und Hüftgelenke können sich entzünden, sondern auch das Kiefergelenk. Doch anders als der verschleißbedingte Knorpelschwund in Knie und Hüfte, ist die Arthritis im Kiefergelenk kein Leiden des fortgeschrittenen Alters. Vielmehr lässt eine zu starke Belastung des Kiefergelenks, verursacht etwa durch Fehlstellungen des Gebisses, eine Asymmetrie der Kiefer oder nächtliches Zähneknirschen, den Knorpel erodieren und löst schmerzhafte Entzündungsprozesse aus. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Ein Forscherteam hat in einer Fachzeitschrift die verschiedenen Therapiemöglichkeiten bei Entzündungen des Kiefergelenks beleuchtet. Neben der Schmerzlinderung soll vor allem die fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels gebremst werden, bevor dieser Prozess auf den Kieferknochen übergreift. Die Schmerzen können in den meisten Fällen gut mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden. Auch Gelenkpunktionen und kieferorthopädische Eingriffe können die Beschwerden lindern. Ob betroffene Patienten auch von so genannten Biologika profitieren, Arzneimitteln die bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden, wird derzeit in Studien überprüft. Bildquelle: gettyimages

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Aphten Mundflora

Aphten, schmerzhafte entzündliche Schädigungen der Mundschleimhaut, sind weit verbreitet. Die genauen Ursachen dieser weiß-milchigen Geschwüre sind unbekannt. Wissenschaftler haben allerdings die Mundflora im Verdacht, die bakteriellen Bewohner der Mundhöhle. Ein britisches Forscherteam hat daher mit molekularbiologischen Methoden genauer untersucht, ob sich das Muster der bakteriellen Besiedlung auf der entzündeter Mundschleimhaut im Bereich der Aphten von jenem des umgebenden gesunden Gewebes unterscheidet. Dies genau war der Fall, wie die Wissenschaftler in einer Fachzeitschrift berichten. Außerdem waren die Aphten von Bakterienstämmen besiedelt, die bei der Entstehung von Parodontitis eine Rolle spielen. Das Muster der Mundflora auf den gesunden Schleimhautbereichen von Patienten mit Aphten unterschied sich darüber hinaus nicht von jenem gesunder Kontrollpersonen. Ob die spezifische Besiedlung allerdings Ursache oder Folge der Entzündung ist, bleibt weiterhin unklar. Bildquelle: gettyimages

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Systematische Erhaltungstherapie schützt das Implantat

Zahnbeläge, die Plaque, bilden sich auf allen Oberflächen in der Mundhöhle, an Zähnen genau so wie an den zugänglichen Bereichen von Implantaten. Wird dieser Biofilm aus Bakterien, Eiweißstoffen und Kohlehydraten durch eine gute Mundhygiene nicht konsequent zurück gedrängt, kann sich zunächst die Schleimhaut um das Implantat herum entzünden. Zahnärzte sprechen dann von einer Mukositis. Rauchen kann das Problem zusätzlich verschärfen. Schreitet die Entzündung unbehandelt voran, greift sie auf tiefere Gewebeschichten über, am Ende entzündet sich der Kieferknochen um das Implantat herum und wird abgebaut. Dann lautet die Diagnose Periimplantitis, es droht der Verlust des Implantates, umfangreiche Therapiemaßnahmen sind dann erforderlich. Damit es gar nicht erst soweit kommt, ist eine systematische Nachsorge für Implantatpatienten wichtig. „Diese sollte optimal alle drei Monate erfolgen", raten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, „am besten in Verbindung mit einer professionellen Zahnreinigung." Bildquelle: gettyimages

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Mundspül-Lösungen ergänzen die Zahnbürste

Mundspül-Lösungen enthalten neben Fluoriden auch antimikrobielle Wirkstoffe. Diese hemmen die Vermehrung von Bakterien im Zahnbelag (Plaque). Dennoch sind Mundspülungen kein Ersatz fürs Zähneputzen. Sie können aber die mechanische Entfernung der Plaque mit der Zahnbürste sinnvoll ergänzen. Vor allem Patienten, die an Entzündungen des Zahnhalteapparats leiden (Parodontitis), profitieren von den Mundwässern. „Auch Implantatträger sollten bei Entzündungen lokal Mundspüllösungen zusätzlich zur Zahnbürste und Zahnseide einsetzen" empfehlen die Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Welche Mittel im Einzelfall am besten geeignet sind, sollten Patienten mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt besprechen. Bildquelle: istock © AndreyPopov

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Zucker füttert auch die Karieserreger

Die Bundesbürger essen täglich doppelt so viel Zucker wie die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt: zwölf statt sechs Teelöffel pro Tag – ein erheblicher Anteil davon versteckt in Lebensmitteln und Getränken und getarnt als Glukosesirup, Milchzucker (Lactose), Malzzucker (Maltose) oder Fruchtzucker (Fructose). Doch alle diese Zuckerarten haben eines gemeinsam: Sie werden von den bakteriellen Mundbewohnern im Zahnbelag aufgenommen und zu Säuren „verdaut", die den Zahnschmelz attackieren – Karies ist die Folge. Besonders schädlich ist es, wenn über den Tag verteilt immer wieder Süßigkeiten genascht oder an zuckerhaltigen Getränken genippt wird. Dies bedeutet jedes Mal auch Futter für die Karieserreger in der Mundhöhle. Darum empfehlen Experten, ungesüßten Getränken den Vorzug zu geben oder Süßstoff zu verwenden. Hilfreich ist es auch, nach dem Genuss von Süßigkeiten Zahnpflege-Kaugummis zu kauen. Bildquelle: iStock © Geoarts

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Implantate bei Parodontitis-Patienten engmaschig kontrollieren

Eine Entzündung des Zahnbetts (Parodontitis) ist inzwischen in Deutschland die häufigste Ursache von Zahnverlust. Da bei einer Parodontitis auch nicht beeinflussbare genetische Faktoren eine Rolle spielen, tragen betroffene Patientinnen und Patienten auch nach einer erfolgreichen Behandlung weiterhin ein erhöhtes Risiko, dass die Entzündung erneut aufflackert. „Darum sind eine konsequente häusliche Mundhygiene, eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung und engmaschige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen unerlässlich", betonen die Experten der Deutschen Gesellschaft für Implantologie. Dies gilt für Parodontitis-Patienten generell und vor allem auch dann, wenn verloren gegangene Zähne nach einer erfolgreichen Parodontitis-Behandlung durch Implantate ersetzt wurden. Denn auch wenn die Entzündung unter Kontrolle ist, bleibt das Risiko für einen Implantatverlust bei diesen Patienten erhöht. Dies belegen zahlreiche Studien. Bildquelle: Gettyimages

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Angstpatienten: Eingriffe verschlafen

Etwa zwölf Prozent der Erwachsenen leiden in Deutschland unter Zahnarzt-Angst. Da diese Patienten sich oft viele Jahre lang in keine zahnärztliche Praxis trauen, sind häufig umfangreiche Behandlungen erforderlich. In solchen Fällen empfehlen Zahnärztinnen und Zahnärzte inzwischen eine Behandlung im Dämmerschlaf oder sogar unter Vollnarkose. Beim Dämmerschlaf werden intravenös Schmerz- und Beruhigungsmittel verabreicht. Eine künstliche Beatmung ist – anders als bei einer Vollnarkose – nicht erforderlich, Patienten im Dämmerschlaf atmen selbstständig und verschlafen die Behandlung. Nach der Behandlung müssen sie jedoch von einer Begleitperson nach Hause gebracht werden, eine aktive Teilnahme am Straßenverkehr ist nicht möglich. Bildquelle:  i-Stock © Lorado

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