Aktuelles aus der Praxis

Implantologie: Keine neue Erfindung

Wenn Implantate heute als „moderne" Form von Zahnersatz betrachtet werden, genauer: als Ersatz einer verloren gegangenen Zahnwurzel, ist das einerseits richtig, denn in der Tat macht es biologisch meist mehr Sinn, bei Zahnverlust nicht nur die verlorene Zahnkrone, sondern auch deren Wurzel zu ersetzen. Dass Zähne von einer starken, fest im Knochen verankerten Wurzel getragen und gestützt werden, hat sich die Natur nicht ohne Grund einfallen lassen. Genau das aber ist einem nicht erst in der modernen Zeit bewusst. Archäologische Funde zeigen, wie DGI-Pressesprecher Prof. Dr. German Gomez-Roman kürzlich in einem Ratgeber-Forum berichtete, dass schon vor rund 7500 Jahren Knochen vom kleinen Finger implantiert wurden, um Zahnlücken auszugleichen. Bei den Mayas wurden Muschelschalen eingesetzt, die manchmal sogar fest mit dem Knochen zusammenwuchsen. In den letzten Jahrtausenden versuchte man immer wieder neue Wege: geschnitzte Zähne aus allerlei Materialien wie Quarz, Elfenbein, Holz und Metalle. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde einem Patienten ein Gold-Zahn mit Gold-Wurzel eingesetzt. Die Entdeckung bzw. Erfindung moderner biokompatibler Materialien haben dann allerdings den Quantensprung in die moderne Implantologie ermöglicht. Foto-Quelle: iStock©3drenderings

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Geschrumpfter Kieferknochen: Krankenkasse muss nicht für Implantate zahlen

Gesetzliche Krankenkassen müssen selbst dann nicht für eine Implantatbehandlung aufkommen, wenn ein Patient wegen starken Knochenschwundes der Kiefer auf andere Weise nicht mit Zahnersatz versorgt werden kann. Dies hat das Sozialgericht Stuttgart unlängst entschieden. In dem zugrunde liegenden Rechtstreit hatte ein gesetzlich Versicherter seine Krankenkasse auf Übernahme der Kosten für mehrere Zahnimplantate im zahnlosen Oberkiefer verklagt. Der behandelnde Zahnarzt hatte eine konventionelle Versorgung mit einer Prothese für ausgeschlossen gehalten. In seiner Begründung führte das Sozialgericht aus, dass die Behandlung mit Implantaten grundsätzlich nicht zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung gehöre und eine Kieferatrophie nicht zu jenen Ausnahmeindikationen gehöre, bei denen die Kosten übernommen würden. Darum kann eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll sein, die solche Kosten abdeckt. Bildquelle: i-stock/filmfoto

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Zahnprobleme im alten Ägypten

Wissenschaftler vom britischen Museum in London haben mit modernen Verfahren den Zahnstatus von acht historischen Mumien aus dem alten Ägypten und dem Sudan untersucht. Ein gesundes Gebiss konnten die Forscher bei keiner Mumie feststellen. Zahnverlust, schwere Zahnschäden und vor allem Entzündungen und Abszesse waren häufig. Eine Mumie aus der Zeit des römischen Imperiums hatte fünf Backenzähne verloren. Zu Lebzeiten musste der betroffene Mann unter stärksten Schmerzen aufgrund massiver Abszesse gelitten haben. Über die Zahnheilkunde im alten Ägypten wissen die Forscher wenig. Es gibt jedoch Hinweise in Wandmalereien, dass Zahnbehandlungen erfolgten. Bildquelle: i-stock/KriveArt

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Schmerzempfindliche Zähne durch falsche Zahnpflege

Harte Zahnbürsten, horizontales Schrubben und zu viel Druck beim Zähneputzen kann dazu führen, dass sich das Zahnfleisch am Übergang zwischen Zahnkrone und Zahnwurzel zurückzieht und der Zahnhals mit einem dünneren Zahnschmelz freiliegt.  Dann kann bereits kalte Luft oder ein schwacher Reiz blitzartige, stechende Schmerzen verursachen. Schätzungen zufolge haben etwa 30 Prozent der Bevölkerung schmerzempfindliche Zähne. Vor allem betroffen ist die Altersgruppe der 20- bis 40-Jährigen. Viele Patienten vernachlässigen aufgrund der Schmerzen die Mundhygiene.  Eine sanfte Putztechnik, weiche Zahnbürsten, sanfte Zahnpasten und mindestens 30 Minuten Abstand zwischen Essen und Zähneputzen können die Beschwerden lindern. Günstig wirkt sich auch der Verzicht auf säurehaltige Lebensmittel aus. Ebenso kann die Zahnärztin bzw. der Zahnarzt freiliegende Zahnhälse mit einem speziellen Versiegelungslack schützen. Bildquelle: Getty

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Zahnschutz tragen beim Sport

Etwa zwei Drittel aller Unfälle, bei denen Zähne ausgeschlagen oder schwer geschädigt werden, passieren beim Sport oder auf dem Spielplatz. Zahnmediziner empfehlen daher vor allem bei bestimmten Sportarten wie Handball, Eishockey, Fußball oder Skaten das Tragen eines Zahnschutzes. Dieser wird individuell von einem Zahntechniker angefertigt. Außerdem sollten Zahnrettungsboxen, in denen ausgeschlagene Zähne für einige Zeit bis zur Behandlung aufbewahrt werden können, auf Sportplätzen, in Freibädern und Schulen verfügbar sein. Bildquelle: i-stock/fotokostic

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Wundheilung bei Älteren langsamer

Es gibt Hinweise, dass Verletzungen und Entzündungen des Zahnfleisches bei älteren Menschen langsamer heilen als bei jüngeren. Chilenische Wissenschaftler sind diesem Verdacht mit Untersuchungen an Nagetieren und Studien mit Zellen in der Kulturschale nachgegangen. Wie die Forscher in einer Fachzeitschrift berichten, verläuft die Regeneration von Bindegewebe älterer Tiere in der Kulturschale in der Tat langsamer als jene jüngerer Tiere. Dies hat nicht nur damit zu tun, dass Regenerations- und Teilungsfähigkeit der Zellen bei älteren Tieren eingeschränkt sind, sondern auch damit, dass im Blutserum dieser Tiere bestimmte Botenstoffe, die die Geweberegeneration anregen, in geringeren Konzentrationen vorkommen. Dies könnte erklären, warum Zahnfleisch- oder Zahnbettentzündungen bei älteren Patienten gelegentlich länger brauchen, bis sie abgeheilt sind. Bildquelle:  i-Stock / HconQ

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Zungen-Piercing kann Zähne schädigen

Piercing ist bei jungen Menschen ein Modetrend. Im Mundbereich ist diese Körpermodifikation indes keineswegs harmlos und ungefährlich. Dies betonen griechische Wissenschaftler in einer aktuellen Fachpublikation. Das Durchstechen von Gewebe, etwa der Zunge, im Mundbereich, um Metallschmuck zu befestigen, kann die Hart- und Weichgewebe schädigen. Dies bestätigt inzwischen eine Fülle von Berichten in zahnmedizinischen Fachzeitschriften. Werden beispielsweise Metallkugeln als Schmuck auf der Zunge befestigt, kann dies den Zahnschmelz schädigen. Auch das Zahnfleisch kann in Mitleidenschaft gezogen werden. So ist der Zusammenhang zwischen Piercings im Mundbereich und Zahnbettentzündungen belegt, da  sich die bakteriellen Erreger einer Parodontitis an den Metallteilen anlagern können. Darum sind eine gründliche Mundhygiene und  regelmäßige Kontrollen der Mundgesundheit durch den Zahnarzt unverzichtbar. Bildquelle: iStock©jmsilva

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Computergestützte Implantologie erlaubt schonendere Eingriffe

Der Trend in der Implantologie geht eindeutig zu minimal-invasiven Eingriffen, welche die Patienten weniger belasten. Möglich wird dies durch die computergestützte Implantologie: Der Zahnarzt plant dabei den Eingriff am Computer und setzt ihn dann mit sogenannten Bohrschablonen um. Dadurch muss das Zahnfleisch nicht mit dem Skalpell eröffnet werden, sondern der Zahnarzt bohrt ein sehr dünnes Loch für das Implantat mit Hilfe der Bohrschablone. Durch solche weniger belastenden Eingriffe, lassen sich Schwellungen nach der Operation weitestgehend vermeiden. Bildquelle: Credit Geisler

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