Statistisch gesehen sind deutlich mehr Frauen von Autoimmunerkrankungen betroffen als Männer: In solchen Fällen hält das Abwehrsystem körpereigene Zellen für Fremdkörper und zerstört sie. Ein gestörtes Abwehrsystem ist – je nach Ausprägung – insofern auch eine Herausforderung, wenn tatsächliche Fremdkörper wie Implantate einheilen, sich also dauerhaft mit den Zellen des Körpers verbinden sollen. Hier kann es vorkommen, berichtete die auf Innere Medizin spezialisierte Prof. Dr. Elisabeth Märker-Hermann (Wiesbaden) kürzlich bei einem großen Implantologenkongress, dass sich schon sehr bald nach dem Einsetzen des Implantates eine Abstoß-Reaktion des Körpers zeigt. Dies werde insbesondere bei Autoimmunerkrankungen wie der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn, aber auch bei der ebenfalls chronisch-entzündlichen Drüsenerkrankung Morbus Sjögren beobachtet. Nicht selten sind die Autoimmunerkrankungen auch mit allergischen Prozessen verbunden. Belegt sind, so die Wissenschaftlerin, enge Verbindungen und sich gegenseitig ungünstig befördernde Zusammenhänge von rheumatoider Arthritis und Parodontitis. Eine gestörte Körperabwehr ist auch ein relevanter Aspekt bei Periimplantitis, der Entzündung des Gewebes rund um das eingesetzte Implantat.
Seit sehr vielen Jahren ist ein Kernthema der zahnärztlichen Wissenschaft die Frage, was genau Ursache ist für die Zahnfehlbildung „Kreidezähne" – und damit die Antwort darauf, wie man sie verhindern und auch, wie man sie am besten behandeln kann. Zumindest dem Ziel, diese Entwicklungsstörung, die in der Fachwelt MIH / Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation genannt wird, besser zu verstehen, sind chilenische Wissenschaftler jetzt näher gekommen: Wie eine zahnärztliche Zeitschrift vor Kurzem berichtete, steht hier vor allem das Protein Albumin im Zentrum. Wenn sich im Mutterleib das Kind und auch seine Zähne entwickeln, kommen sie mit vielerlei Stoffen in Kontakt. Albumin ist ein natürlicher Bestandteil von Blut und auch der Gewebeflüssigkeit in dem Bereich, in dem sich die Zähne entwickeln. Wie die Studie zeigt, gibt es eine Schmelzbildungsstörung, wenn der wachsende Zahn direkt mit dem Albumin in Kontakt kommt: Die Zahnschmelzkristalle werden sozusagen fixiert und können nicht weiter mitwachsen. So interessant diese neue Erkenntnis ist, die vieles erklärt, ist sie aber nach wie vor nicht die eine richtige Antwort auf die Ursache-Wirkung-Frage, denn bei einer MIH sind nie alle Zähne eines Kindes von den weißen Flecken und der gestörten Schmelzbildung betroffen, und die betroffenen Zähne liegen auch selten alle direkt nebeneinander. Insofern ist zwar ein weiterer wichtiger Problempunkt entschlüsselt, die Grundfrage aber nach wie vor noch unbeantwortet.
Seit sehr vielen Jahren ist ein Kernthema der zahnärztlichen Wissenschaft die Frage, was genau Ursache ist für die Zahnfehlbildung „Kreidezähne" – und damit die Antwort darauf, wie man sie verhindern und auch, wie man sie am besten behandeln kann. Zumindest dem Ziel, diese Entwicklungsstörung, die in der Fachwelt MIH / Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation genannt wird, besser zu verstehen, sind chilenische Wissenschaftler jetzt näher gekommen: Wie eine zahnärztliche Zeitschrift vor Kurzem berichtete, steht hier vor allem das Protein Albumin im Zentrum. Wenn sich im Mutterleib das Kind und auch seine Zähne entwickeln, kommen sie mit vielerlei Stoffen in Kontakt. Albumin ist ein natürlicher Bestandteil von Blut und auch der Gewebeflüssigkeit in dem Bereich, in dem sich die Zähne entwickeln. Wie die Studie zeigt, gibt es eine Schmelzbildungsstörung, wenn der wachsende Zahn direkt mit dem Albumin in Kontakt kommt: Die Zahnschmelzkristalle werden sozusagen fixiert und können nicht weiter mitwachsen. So interessant diese neue Erkenntnis ist, die vieles erklärt, ist sie aber nach wie vor nicht die eine richtige Antwort auf die Ursache-Wirkung-Frage, denn bei einer MIH sind nie alle Zähne eines Kindes von den weißen Flecken und der gestörten Schmelzbildung betroffen, und die betroffenen Zähne liegen auch selten alle direkt nebeneinander. Insofern ist zwar ein weiterer wichtiger Problempunkt entschlüsselt, die Grundfrage aber nach wie vor noch unbeantwortet.
Eine kürzlich in der internationalen Wissenschafts-Zeitschrift „Nature" veröffentlichte Labor-Studie widmete sich der Frage, ob die Anordnung, also die Geometrie der Zahnbürstenbüschel eine Rolle spiele beim Abrieb von Zahnoberflächenmaterial. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass diese Büschel sehr unterschiedlich angeordnet sein können – vor allem untersucht wurden solche mit gekreuzten Büscheln und andere mit eher paralleler Büschel-Anordnung. Ebenfalls untersucht wurde, ob es einen Unterschied im Abrieb macht, ob die Büschel eher „weich" oder „mittelhart" waren. Getestet wurden alle Zahnbürsten mit unterschiedlich abrasiven (Oberflächen mechanisch angreifenden) Zahnreinigungspasten. Dabei zeigte sich, dass die über Kreuz stehenden Büschel das Zahnmaterial am besten schonte, während die parallel stehenden Büschel stärkeren Abrieb verursachten – und das ganz unterschiedlich von der Frage, ob sie eher weich oder mittelhart waren und auch, mit welcher Art Reinigungspaste geputzt worden war. Einen Unterschied in dieser „Gekreuzt-Gruppe" gab es allerdings auch: Die weichen Bürstenbüschel führten zu mehr Abrieb als die mittelharten. Wer empfindliche Zahnoberflächen hat, für den könnten insofern mittelharte Zahnbürsten mit gekreuzten Büscheln die schonendste Lösung sein.
Während in den ersten Jahren der dentalen Implantologie noch sehr gezögert wurde, in das entzündete und teilweise aufgelöste Gewebe eines Parodontitis-Patienten ein Implantat zu setzen, haben sich die Erkenntnisse und Verfahren mittlerweile deutlich weiterentwickelt. Nicht zuletzt stellt sich der Bedarf nach Wissen und Risikoabschätzung auch dadurch, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung an Parodontitis in unterschiedlichen Stadien erkrankt ist – ihnen wäre eine Zahnersatzversorgung, die der natürlichen Situation im Mund am nächsten kommt, vorenthalten geblieben. Dass Implantate heute für Parodontal-Patienten fast schon Standard sind, geht auch auf die erhebliche wissenschaftliche Arbeit der DGI, der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, im Austausch mit der Fachgesellschaft für Parodontologie zurück. Wie beim gemeinsamen Kongress der beiden Fachgesellschaften Ende 2021 festgehalten wurde, tragen dentale Implantate auch bei solchen mundgesundheitlich eingeschränkten Patienten zu einer geschlossenen Zahnreihe und damit zur Minderung von Belastungen durch ungleich verteilten Kaudruck bei. Das befreie Kiefer und Gewebe von zusätzlichem Stress. Selbstverständlich und notwendig sei, so Referent Dr. Philipp Leander Keeve (Hameln), neben der patientenindividuellen Behandlungsplanung auch ein entsprechend individualisiertes Nachsorgeprogramm, insbesondere dann, wenn die Parodontitis sich als sehr aggressiv darstellt. Mögliche Komplikationen seien aufgrund von Grunderkrankungen und ungünstigen biologischen Entwicklung im Mund-Kiefer-Bereich leider nie ganz ausschließbar.
Während in den ersten Jahren der dentalen Implantologie noch sehr gezögert wurde, in das entzündete und teilweise aufgelöste Gewebe eines Parodontitis-Patienten ein Implantat zu setzen, haben sich die Erkenntnisse und Verfahren mittlerweile deutlich weiterentwickelt. Nicht zuletzt stellt sich der Bedarf nach Wissen und Risikoabschätzung auch dadurch, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung an Parodontitis in unterschiedlichen Stadien erkrankt ist – ihnen wäre eine Zahnersatzversorgung, die der natürlichen Situation im Mund am nächsten kommt, vorenthalten geblieben. Dass Implantate heute für Parodontal-Patienten fast schon Standard sind, geht auch auf die erhebliche wissenschaftliche Arbeit der DGI, der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, im Austausch mit der Fachgesellschaft für Parodontologie zurück. Wie beim gemeinsamen Kongress der beiden Fachgesellschaften Ende 2021 festgehalten wurde, tragen dentale Implantate auch bei solchen mundgesundheitlich eingeschränkten Patienten zu einer geschlossenen Zahnreihe und damit zur Minderung von Belastungen durch ungleich verteilten Kaudruck bei. Das befreie Kiefer und Gewebe von zusätzlichem Stress. Selbstverständlich und notwendig sei, so Referent Dr. Philipp Leander Keeve (Hameln), neben der patientenindividuellen Behandlungsplanung auch ein entsprechend individualisiertes Nachsorgeprogramm, insbesondere dann, wenn die Parodontitis sich als sehr aggressiv darstellt. Mögliche Komplikationen seien aufgrund von Grunderkrankungen und ungünstigen biologischen Entwicklung im Mund-Kiefer-Bereich leider nie ganz ausschließbar.
Das Wissen, wie andere Länder hinsichtlich der Vorbeugung und Behandlung von Zahnerkrankungen vorgehen, ist nicht nur statistisch von Interesse: Zeigen die Daten, dass beispielsweise Kinder in einem Land eine deutlich bessere Zahn- und Mundgesundheit aufweisen, kann dies eine Vorbildfunktion haben für andere Länder. Eine solche europa-bezogene Mundgesundheitsübersicht hat Anfang des Jahres 2022 das wissenschaftliche „Institut der Deutschen Zahnärzte / IDZ" veröffentlicht. Geprüft wurde anhand der Daten in Spanien, in Belgien und den Niederlanden, in Deutschland und Dänemark auch, ob sich die Übernahme der Behandlungskosten für spezielle zahnärztliche Behandlungsverfahren auf die Mundgesundheit der Patienten auswirkt. Das Ergebnis: In fast jeder Altersgruppe gab es ein Land, in dem sich die Mundgesundheit als führend erweist. Spitzenreiter bei der Mundgesundheit der 5-7-Jährigen ist demnach Dänemark, bei der Gruppe der 12- bis 14-Jährigen ist es Deutschland, bei den 35- bis 44-Jährigen führen die Niederlande und bei den 65- bis 74-Jährigen Belgien und auch hier die Niederlande. Nur: Abhängig vom Sozialsystem sind diese Ergebnisse offensichtlich nicht. In den oft an der Spitze oder direkt dahinter liegenden Niederlanden werden nur sehr wenige zahnmedizinische Leistungen öffentlich bezahlt, in Spanien, das ebenfalls oft im Spitzen-Bereich liegt, ebenfalls nicht. In Dänemark gibt es Kostenübernahmen für einzelne Behandlungsarten für Erwachsene und Senioren. Nur in Deutschland und Belgien gibt es ein ausgeprägtes Kostenübernahme-System – was, wie sich zeigte, aber keinen Einfluss darauf hatte, wie gut die Mundgesundheit in der jeweiligen Altersklasse im Vergleich der Länder und Systeme abschnitt.
Das Wissen, wie andere Länder hinsichtlich der Vorbeugung und Behandlung von Zahnerkrankungen vorgehen, ist nicht nur statistisch von Interesse: Zeigen die Daten, dass beispielsweise Kinder in einem Land eine deutlich bessere Zahn- und Mundgesundheit aufweisen, kann dies eine Vorbildfunktion haben für andere Länder. Eine solche europa-bezogene Mundgesundheitsübersicht hat Anfang des Jahres 2022 das wissenschaftliche „Institut der Deutschen Zahnärzte / IDZ" veröffentlicht. Geprüft wurde anhand der Daten in Spanien, in Belgien und den Niederlanden, in Deutschland und Dänemark auch, ob sich die Übernahme der Behandlungskosten für spezielle zahnärztliche Behandlungsverfahren auf die Mundgesundheit der Patienten auswirkt. Das Ergebnis: In fast jeder Altersgruppe gab es ein Land, in dem sich die Mundgesundheit als führend erweist. Spitzenreiter bei der Mundgesundheit der 5-7-Jährigen ist demnach Dänemark, bei der Gruppe der 12- bis 14-Jährigen ist es Deutschland, bei den 35- bis 44-Jährigen führen die Niederlande und bei den 65- bis 74-Jährigen Belgien und auch hier die Niederlande. Nur: Abhängig vom Sozialsystem sind diese Ergebnisse offensichtlich nicht. In den oft an der Spitze oder direkt dahinter liegenden Niederlanden werden nur sehr wenige zahnmedizinische Leistungen öffentlich bezahlt, in Spanien, das ebenfalls oft im Spitzen-Bereich liegt, ebenfalls nicht. In Dänemark gibt es Kostenübernahmen für einzelne Behandlungsarten für Erwachsene und Senioren. Nur in Deutschland und Belgien gibt es ein ausgeprägtes Kostenübernahme-System – was, wie sich zeigte, aber keinen Einfluss darauf hatte, wie gut die Mundgesundheit in der jeweiligen Altersklasse im Vergleich der Länder und Systeme abschnitt.