Was im Kiefer passiert, wenn durch ausgeübten Druck auf die Zähne ein Zahn von seinem Platz ein Stück weiter an die geplante Ziel-Position wandert, wussten die Fachzahnärzte für Kieferorthopädie aufgrund ihres langjährigen spezifischen Aufbaustudiengangs schon immer. Mit weiter voranschreitender Untersuchungstechnik wird aus dem Wissen, wie und dass es funktioniert, auch ein Wissen, wie genau es funktioniert. Für eine wissenschaftliche Arbeit zu diesem „wie genau" ist kürzlich Prof. Dr. Anna-Christin Konermann, Universität Bonn, von der kieferorthopädischen Fachgesellschaft DGKFO (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde) mit einem hochwertigen Preis ausgezeichnet worden. Sie hatte die Prozesse mit Blick auf zellbiologische Vorgänge untersucht. Ihr Fokus lag dabei auf der Reaktion bestimmter Zellbereiche, die von den Zahnbewegungen berührt werden. Die Arbeit machte deutlich, wie sich die Zellen und das Zahngewebe vor den Überlastungen durch den kieferorthopädischen Druck schützen. Einerseits kann man mit den Erkenntnissen also besser erkennen, wie man mögliche Überlastungs-Schäden verhindern kann – andererseits bieten sie aber vielleicht auch Potential für ganz neue kieferorthopädische Verfahren. Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe um Professorin Konermann wird das Studienthema weiter vertiefen.
Mit den vertieften Möglichkeiten der moderner werdenden Forschung stellen sich auch manche bisherigen Themen neu dar, Beispiel: der Zahnbelag, fachlich „die Plaque". Über sehr viele Jahre ging man davon aus, dass „die Plaque" kariogen ist, heißt: den Zahnschmelz schädigt. In der Plaque vorkommende Bakterien haben einen Stoffwechsel, und die ausgeschiedenen Säuren lösen die marmorartige obere Zahnschicht auf. Das ist nach wie vor nicht falsch, jedenfalls nicht ganz falsch: Auch heute ist der Zahnbelag der relevante Faktor beim Kariesgeschehen. Ist er regelmäßig entfernt, haben die Zähne eine sehr gute Chance, gesund zu bleiben. Nur sieht man die Plaque selbst heute mit etwas differenzierenden Augen: Wie Dr. Lutz Laurisch, Präventionszahnmediziner, kürzlich in einer zahnärztlichen Fachzeitung berichtete, interessieren sich die Wissenschaftler inzwischen vor allem für die Zusammensetzung des Zahnbelags, darunter für die Frage, wie hoch der Anteil an säurebildenden Keimen ist. Um die Zusammensetzung zu bestimmen, biete sich eine Speicheldiagnostik an, sagte der Zahnmediziner. Entsprechende Ergebnisse bilden die Grundlage für eine Kariesprophylaxe, die über die rein mechanische Entfernung des Zahnbelags hinausgeht. Je nach Ergebnis könne eine vertieft diagnosebasierte individualisierte Prophylaxe für den Patienten entwickelt werden.
Ernährung spielt nicht nur für die Allgemeingesundheit eine große Rolle, sondern sowohl direkt als auch indirekt für die Mundgesundheit. Insbesondere Kinder in der Wachstumsphase benötigen daher eine Ernährung, die die natürlichen Entwicklungsprozesse in der richtigen Richtung unterstützen. Leider ist das in Deutschland nicht wirklich Alltag: Wie eine Studie von Foodwatch und der Deutschen Allianz ergab, haben trotz vielfacher Hinweise von Wissenschaft und Kinder(zahn)medizin rund 85 Prozent aller Kinderprodukte einen überhöhten Anteil an Zucker. Auch enthalten diese Produkte zu viel Salz und zu viel Fett. Nach den Richtlinien der WHO sollten solche Produkte nicht für Kinder angeboten werden. Die Bundeszahnärztekammer beispielsweise hatte bereits im Jahr 2018 konkrete Forderungen für Kindernahrungsmittel erarbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt, darunter beispielsweise die Aufforderung, nicht zuletzt hinsichtlich des Zuckergehaltes der Produkte eine für Laien verständliche Kennzeichnung aufzubringen. Grundsätzlich müsse der Zuckergehalt in Kindernahrungsmitteln erheblich gesenkt werden. Es sei bedauerlich, so die Bundeszahnärztekammer aktuell, dass der Appell an einen freiwilligen Zuckerverzicht und ausreichende Kennzeichnung bislang nicht gefruchtet habe.
Ernährung spielt nicht nur für die Allgemeingesundheit eine große Rolle, sondern sowohl direkt als auch indirekt für die Mundgesundheit. Insbesondere Kinder in der Wachstumsphase benötigen daher eine Ernährung, die die natürlichen Entwicklungsprozesse in der richtigen Richtung unterstützen. Leider ist das in Deutschland nicht wirklich Alltag: Wie eine Studie von Foodwatch und der Deutschen Allianz ergab, haben trotz vielfacher Hinweise von Wissenschaft und Kinder(zahn)medizin rund 85 Prozent aller Kinderprodukte einen überhöhten Anteil an Zucker. Auch enthalten diese Produkte zu viel Salz und zu viel Fett. Nach den Richtlinien der WHO sollten solche Produkte nicht für Kinder angeboten werden. Die Bundeszahnärztekammer beispielsweise hatte bereits im Jahr 2018 konkrete Forderungen für Kindernahrungsmittel erarbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt, darunter beispielsweise die Aufforderung, nicht zuletzt hinsichtlich des Zuckergehaltes der Produkte eine für Laien verständliche Kennzeichnung aufzubringen. Grundsätzlich müsse der Zuckergehalt in Kindernahrungsmitteln erheblich gesenkt werden. Es sei bedauerlich, so die Bundeszahnärztekammer aktuell, dass der Appell an einen freiwilligen Zuckerverzicht und ausreichende Kennzeichnung bislang nicht gefruchtet habe.
Wer in den Zeiten der Pandemie nach „Zähneknirschen" oder dem Fachbegriff „Bruxismus" googelt, wird feststellen, dass Informationen dazu sehr oft abgefragt werden. Türkische Wissenschaftler haben das Suchverhalten gezielt überprüft und sich der Frage angenommen, welche Rolle Zahn- und Kiefer-Fehlbelastungen in der Pandemie spielen. Zwischen Mai und Oktober 2020 wurden Begriffe wie „Zähneknirschen" demnach 25 mal häufiger in das Suchfester eingegeben als im Vergleichszeitraum 2016 bis 2019. Verwundert war die Wissenschaftler-Gruppe nicht, denn diese herausfordernde Zeit führte bei vielen Menschen zu erheblichem Stress, und der Zusammenhang von Stress und Knirschen ist vielen Betroffenen auch bewusst. Die wirtschaftliche und/oder psychische Belastung sei für viele Menschen enorm gewesen, so das Forscherteam, zudem habe offenbar auch der Alkoholkonsum zugenommen, der seinerseits zu Fehlbelastungen des Kausystems führen könne. Die erhöhte Suchanfrage sei allerdings kein Beleg dafür, dass Knirschen und Zähne pressen auch tatsächlich zugenommen habe – aber ein Indikator dafür, dass die Menschen sich stark unter Stress fühlten.
Wer in den Zeiten der Pandemie nach „Zähneknirschen" oder dem Fachbegriff „Bruxismus" googelt, wird feststellen, dass Informationen dazu sehr oft abgefragt werden. Türkische Wissenschaftler haben das Suchverhalten gezielt überprüft und sich der Frage angenommen, welche Rolle Zahn- und Kiefer-Fehlbelastungen in der Pandemie spielen. Zwischen Mai und Oktober 2020 wurden Begriffe wie „Zähneknirschen" demnach 25 mal häufiger in das Suchfester eingegeben als im Vergleichszeitraum 2016 bis 2019. Verwundert war die Wissenschaftler-Gruppe nicht, denn diese herausfordernde Zeit führte bei vielen Menschen zu erheblichem Stress, und der Zusammenhang von Stress und Knirschen ist vielen Betroffenen auch bewusst. Die wirtschaftliche und/oder psychische Belastung sei für viele Menschen enorm gewesen, so das Forscherteam, zudem habe offenbar auch der Alkoholkonsum zugenommen, der seinerseits zu Fehlbelastungen des Kausystems führen könne. Die erhöhte Suchanfrage sei allerdings kein Beleg dafür, dass Knirschen und Zähne pressen auch tatsächlich zugenommen habe – aber ein Indikator dafür, dass die Menschen sich stark unter Stress fühlten.
Zum Thema Wurzelbehandlung sind nach wie vor in der Bevölkerung viele schmerz-assoziierte Vorurteile präsent – in der Regel stammen sie aus „alten Zeiten", in denen an die nachhaltigen und vergleichsweise eher sanften Verfahren von heute noch gar nicht zu denken war. Gewandelt hat sich aber nicht nur die Technik und die wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch das Wertebild zur Bedeutung der körpereigenen Materialien gegenüber dem Einsatz von Fremdstoffen als Ersatzprodukt. Das wird besonders an einer Studie Göttinger Wissenschaftler deutlich, die Patienten nach einer Wurzelbehandlung fragten, ob sie diese – trotz mancher unterschiedlich intensiv erlittenen Schmerzen – noch einmal durchführen lassen würden. Das Ergebnis, über das ein zahnmedizinisches Fachmagazin berichtete, zeigt: Fast 90 % aller Befragten würden sich trotz aller Belastungen erneut für eine Wurzelbehandlung entscheiden. Der möglichst lange Erhalt des natürlichen Gewebes wurde ebenso gut bewertet wie die Aspekte Kosten, Aussehen und natürliche Kaufähigkeit. Die Wissenschaftler empfehlen aufgrund der Rückmeldungen, für eine Wurzelbehandlung nicht zuletzt auf diese Behandlungsform besonders ausgerichtete Praxen aufzusuchen.
Zum Thema Wurzelbehandlung sind nach wie vor in der Bevölkerung viele schmerz-assoziierte Vorurteile präsent – in der Regel stammen sie aus „alten Zeiten", in denen an die nachhaltigen und vergleichsweise eher sanften Verfahren von heute noch gar nicht zu denken war. Gewandelt hat sich aber nicht nur die Technik und die wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch das Wertebild zur Bedeutung der körpereigenen Materialien gegenüber dem Einsatz von Fremdstoffen als Ersatzprodukt. Das wird besonders an einer Studie Göttinger Wissenschaftler deutlich, die Patienten nach einer Wurzelbehandlung fragten, ob sie diese – trotz mancher unterschiedlich intensiv erlittenen Schmerzen – noch einmal durchführen lassen würden. Das Ergebnis, über das ein zahnmedizinisches Fachmagazin berichtete, zeigt: Fast 90 % aller Befragten würden sich trotz aller Belastungen erneut für eine Wurzelbehandlung entscheiden. Der möglichst lange Erhalt des natürlichen Gewebes wurde ebenso gut bewertet wie die Aspekte Kosten, Aussehen und natürliche Kaufähigkeit. Die Wissenschaftler empfehlen aufgrund der Rückmeldungen, für eine Wurzelbehandlung nicht zuletzt auf diese Behandlungsform besonders ausgerichtete Praxen aufzusuchen.