Gastritis: Gleiche Bakterien wie im Mund

Inzwischen bestätigen immer mehr Studien und Erfahrungsberichte aus den Praxen die engen Zusammenhänge von allgemeingesundheitlichen Störungen und der Mund-Infektionserkrankung Parodontitis: In der Regel zeigen sich solche Bakterien, wie man sie rund um die entzündeten Stellen im Parodont, dem Zahnbett, findet, auch an anderen Stellen im Körper. Mal gelangen diese Keime über die Blutbahn in andere Organe, oder sie wandern über das Schlucken von Nahrung und Flüssigkeiten in die Verdauungsbereiche. Wie Mikrobiologin Prof. Dr. Christa Eder (Wien) vor kurzem in einer zahnärztlichen Zeitschrift darstellte, gilt diese enge Verbindung auch für den Fall einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung). Zusammen mit dem Speichel gelangen nicht nur frisch aufgenommene Bakterien, Viren und Pilze in den Magen, sondern auch solche, die der Speichel aus dem Entzündungsbereich der Parodontalerkrankung aufgenommen hat. Auch umgekehrt ist die enge Direktverbindung über die Speiseröhre nicht unproblematisch: Im Falle eines Refluxes („Aufstoßen") gelangen Bakterien aus dem Magen in den Mund und sorgen hier für eine Störung des bakteriellen Gleichgewichtes. Zu den am häufigsten sich – hier wie dort – störend auswirkenden Bakterien gehört die Gruppe der Helicobacter pylori, die als Haupt-Versucher der Magenschleimhautentzündung gilt. Die enge bakterielle Verbindung Zähne-Magen ist keine neue Entwicklung: Spuren dieses Keimes zeigen sich bereits an den Zähnen vorgeschichtlicher Menschen.

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