Gewebeersatzmaterial: Rückgriff auf die Natur

Nicht nur in der Medizin, sondern auch in der Zahnmedizin gibt es vielfältige Erkrankungen oder Folgen von Unfällen, die zum Verlust von natürlichem Gewebe führen – nicht zuletzt zum Verlust von Knochensubstanz. Insofern ist es eine große Aufgabe für die Wissenschaft, für den jeweiligen Bedarf biologisch überzeugendes und der entsprechenden Belastung angepasstes Ersatz-Gewebe zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um möglichst schonende Verfahren, Gewebe aus dem eigenen Körper an die Operationsstelle zu transplantieren, sondern auch um Neuentwicklungen von Fremdmaterialien. Ein spannendes Projekt dieser Art bearbeitet gerade das Uniklinikum in Bonn: Knochenersatzmaterial, das zusammen mit einer Art Gittergewebe den Knochendefekt auffüllt und zudeckt. Diese Konstellation sorgt für mehr Flexibilität beim Einheilen als eine eher starre Knochenblock-Lösung oder das Arbeiten mit künstlichen Knochenersatz-Granulaten: Die Positionierung der „Granulat-Kügelchen" ist bisher nicht perfekt steuerbar, weil eine „Halterung" fehlt. Diese soll nun durch eine Art Netz aus Spinnenseide ermöglicht werden, so die Bonner Wissenschaftler.

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