Penicillinallergie: seltener als gemeint

Ist der Einsatz eines Antibiotikums notwendig, hören Patienten oft die Frage, ob sie eine Allergie gegen Penicillin haben. Antibiotika haben eine große Vielfalt an Zusammensetzungen – manche Produkte sind speziell gegen eine bestimmte Bakterienfamilie ausgerichtet. Penicillin gilt nach wie vor als einer der zuverlässigsten Arzneimittelstoffe und wird daher gern eingesetzt. Häufiger als gemeint liegt bei Patienten, die sich als allergisch auf Penicillin reagierend bezeichnen, aber gar keine entsprechende Immunreaktion vor – darauf wiesen vor einigen Wochen Wissenschaftler in einem Beitrag im renommierten internationalen Fachjournal JAMA (Journal of the American Medical Association) hin. Auch die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie schloss sich den Ergebnissen der Forscher an und empfahl zu einer verstärkten Überprüfung einer tatsächlich vorhandenen Allergie auf Penicillin. Es wäre fatal, wenn ohne Notwendigkeit weniger wirksame Antibiotika eingesetzt und sich dadurch Resistenzen gegen die Medikamentenfamilie entwickeln würden. Beispielsweise gäbe es die Möglichkeit, auf ein anderes Penicillin auszuweichen. Auch in der Zahnmedizin werden Penicilline zur Behandlung von Infektionen eingesetzt. 

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