Reflux: Säureschäden im Mund

Bei manchen Menschen kommt Reflux hin und wieder mal vor: Dann fließt Magensäure den Verdauungsweg nach oben und hinterlässt ein scharf brennendes Gefühl. Bei anderen Menschen ist das Säure-Problem dagegen eher ein häufiger Regelfall. Dann hat das auch kritische Folgen für Rachen, Mund und Zähne, wie die österreichische Mikrobiologin DDr. Christa Eder in einem Fachbeitrag in einer zahnärztlichen Zeitung darstellte. Gereizt werden in solchen Fällen oft auch die Stimmbänder, die Rachenschleimhaut, es kann zu Husten- und Schluckproblemen kommen. Meist gelangt die scharfe Magensäure auch in den Mund und greift hier sowohl die Zähne als auch die Mundschleimhaut an. Einer Untersuchung zufolge erleidet rund jeder 3. Reflux-Patient messbare Verluste an Zahnschmelz, Zahnzement und Dentin. Diese Bereiche verlieren dabei ihren Schutz vor Karies, zumal sie auch nicht auf die Regenerationsfähigkeit des Speichels bauen können, der ansonsten leichte Schmelzschäden wieder auszugleichen vermag: Der Speichel selbst ist aufgrund des durch den Reflux veränderten pH-Wertes zu Reparaturleistungen nicht mehr imstande. Auch seine Funktion als Schutzfilm über Zähnen, Zunge und Mundschleimhaut ist gestört. Meist sind Reflux und seine Folgen im Mund nicht von einer ärztlichen Disziplin allein zu stoppen: Hausarzt/Internist und Zahnarzt sollten am besten zusammenarbeiten, so die Wissenschaftlerin, um die sich gegenseitig weiter befördernde Entwicklung zu stoppen. Was sich schon gezeigt hat, und auch hier spielt die Zusammenarbeit eine förderliche Rolle: Medikamente gegen Reflux können auch die Intensität einer Parodontitis reduzieren.

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