Aktuelles aus der Praxis

PZR: Zwei von drei Patienten 1 x jährlich

Wie ein vor wenigen Wochen veröffentlichtes Ergebnis einer Umfrage des Arztbewertungsportals jameda zeigt, verbreitet sich die Nachfrage nach einer PZR, also einer professionellen Zahnreinigung, immer mehr in der Bevölkerung. Heute seien es schon zwei von drei Patienten (gesetzlich und privat Versicherte addiert), so die Portalbetreiber, die mindestens einmal jährlich die Zahnarztpraxis für diese mundgesundheitsfördernde Leistung aufsuchen. Jeder fünfte nutzt das Angebot nur nach Bedarf, und 16 % der Befragten haben bisher noch nie eine PZR in Anspruch genommen. Für die jungen Patienten (20 – 29 Jahre) stellten die Kosten einen Hinderungsgrund dar, zudem würden nur wenige Krankenkassen ihren gesetzlich versicherten Patienten diese Präventionsmaßnahme erstatten.  Der Umfrage zufolge seien die jüngeren Patienten zudem kritischer, was die Effekte der Behandlung betreffe. Bei den jüngeren Patienten (20- 39 Jahre) sei nur rund jeder Zweite, der die PZR in Anspruch nehme, vom Nutzen überzeugt – im Gegensatz zu den über 60Jährigen, von denen zwei Drittel von positiven Effekten ausgehen.

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Großer Erfolg: Senioren mit mehr eigenen Zähnen

Wie erfolgreich die präventionsorientierte Zahnheilkunde ist, lässt sich an der Anzahl der gesunden Zähne in Patientenaltersklassen ablesen. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel dafür stellte kürzlich die Bundeszahnärztekammer vor: Männer und Frauen im Alter zwischen 65 und 74 Jahren haben heute doppelt so oft natürliche eigene Zähne wie noch vor 20 Jahren. Waren damals 25 % in diesem Alter bereits zahnlos, sind es heute nur noch rund 12 %. Das Vorhandensein natürlicher Zähne reduziert nicht nur den Bedarf an Zahnersatz, sondern verbessert auch dessen Verankerung, wenn „die Dritten" nicht zu umgehen sind. Zwar können Implantate heute verloren gegangene Zahnwurzeln und damit Stützen für den Zahnersatz gut ersetzen, eigene Zähne vergrößern aber die Auswahl an Möglichkeiten für die individuell richtige prothetische Lösung. Je mehr eigene Zähne vorhanden sind, umso größer die Vielfalt für Zahnersatz ganz nach Bedarf. Auch ältere Patienten profitieren insofern von professioneller Zahnreinigung, die auch die Prothesenpflege mitberücksichtigt. Die Erhaltung der eigenen Zähne ist in jedem Alter das richtige Ziel.

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Karies: angeboren oder erworben?

Eine spannende Geschwisterstudie widmete sich kürzlich der Frage, was Ursache für die Entwicklung kindlicher Karies ist – die Gene oder die Umstände? Dabei zeigte sich, dass die Geschwister in einer Familie, deren Eltern wert legten auf regelmäßige Mundhygiene, gesündere Zähne hatten als die Geschwister in einer Familie mit eher nachlässigerer Einstellung zur Mundpflege. Besonders relevant war der Bildungsgrad der Mutter: Kinder von Müttern mit Mindestschulbildung hatten doppelt so viel Karies wie die Kinder vergleichbaren Alters von Müttern mit hoher Bildungsstufe (Hochschule, Universität). Leicht höher war die Kariesrate bei Kindern alleinerziehender Mütter gegenüber denen, deren Mütter verheiratet waren oder in einer festen Beziehung lebten. Nicht geklärt werden konnten die direkten Einflussfaktoren. Mögliche Gründe könnten die bei höherer Bildung bessere Kommunikation sein sowie ein stringenteres Einhalten von Organisation und Kontrolle. Zugewandtes Verhalten wurde als förderlich für die Mundgesundheit erachtet und dient der gesunden Entwicklung aller Geschwisterkinder ebenso wie eine weniger zugewandte Erziehung allen Geschwisterkindern gleichermaßen nicht gut tut. Die Rolle der Gene spielte vergleichsweise eine erheblich untergeordnete Rolle.

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Patientendatenmissbrauch: Preisvergleich beim Zahnarzt

Im Internet kursieren verschiedene Anbieter, die sich mit Preisvergleichen in die Behandlungs- und Vertragsebene zwischen Zahnarzt und Patient drängen. Dabei nehmen es manche offensichtlich nicht so genau mit dem Schutz der Patientendaten. Vor wenigen Wochen informierte die Landeszahnärztekammer Nordrhein, dass das Landgericht Düsseldorf es als nicht rechtens erachtet habe, dass ohne Rücksprache und Erlaubnis der betroffenen Patienten deren Daten ungefragt an Zahnärzte gesendet wurden mit dem Auftrag, ein „Gegenangebot" zum bestehenden Heil- und Kostenplan zu erstellen. Zwar haben die Patienten eingewilligt, dass mit dem Einstellen ihres Heil- und Kostenplanes bei diesem Portal registrierte Zahnärzte ein alternatives Angebot erstellen dürfen – allerdings hat der Portalbetreiber nicht nur „registrierte" und diesen die Patientendaten zugänglich gemacht. Aus Wettbewerbsgründen und wegen Versendens unzulässiger eMails gab das Landgericht der Zahnärztekammer Recht, die eine Unterlassung dieses unlauteren Vorgehens gefordert hatte. Das Urteil ist rechtskräftig.

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Erkenntnis: Kauen hilft gegen Infekte

Wer kräftig kaut, erleichtert dem Körper nicht nur die Verdauung, weil die Nahrung bereits besser verwertbar Richtung Magen und Darm rutscht: Wie eine internationale Forschergruppe kürzlich publizierte, aktiviert man in der Mundhöhle über intensives Kauen besonders von harten Lebensmitteln auch sogenannte T-Helferzellen. Ihre Aufgabe ist die Bekämpfung krankmachender Bakterien. Die Wissenschaftler prüfen nun, ob sich das Immunsystem über kräftiges Kauen verbessern lässt und die Abwehrkräfte eines Menschen dadurch steigen. Wie bei anderen Gesundheitstipps auch müssen aber Grenzen beachtet werden: Zuviel hilft nicht, sondern schadet. Die Forscher beobachteten, dass sich nach einer längeren Phase kraftvollen Kauens Entzündungen im Mund wie Zahnfleischentzündung (Gingivitis) bzw. Zahnbettentzündung (Parodontitis) entwickelten.

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Zahnzwischenraum: Hygiene-Chancen nutzen

Viele wissenschaftliche medizinische Studien haben in den letzten Jahren belegt, wie wichtig die Vermeidung chronischer Entzündungen für die Allgemeingesundheit sind. Das betrifft nicht zuletzt die Vermeidung von Parodontitis, der weit verbreiteten Zahnbettentzündung. Bei einer ausgeprägten Erkrankung kann eine Fläche chronisch entzündet sein, die – alle infizierten Bereiche um die Zähne addiert – das Ausmaß einer Handfläche annehmen kann. Es ist inzwischen erwiesen, dass die Abwehrstoffe des Körpers, die eigentlich zur Abwehr akuter Infektionen gedacht sind, bei chronischen Entzündungen auch körpereigene Strukturen wie beispielsweise bestimmte Organe oder auch die Blutgefäße schädigen können. Wie man inzwischen weiß, haben die immunologischen Signalstoffe auch Auswirkungen auf das Altern. Eine chronische Entzündung im Mund hat also Auswirkungen weit über den Mund hinaus. Insofern ist eine sorgfältige Mundhygiene auch für die Allgemeingesundheit und die Lebensqualität wichtig. Stiefkind bei der regelmäßigen häuslichen Mundpflege sind dabei oft ausgerechnet die Zahnzwischenräume, in denen sich riskante Bakterien vor Zahnbürste & Co verstecken können. Die Ende März zuende gegangene größte Dentalmesse weltweit in Köln hat eine große Vielfalt an neuen modernen Produkten gezeigt, die zwischen den Zähnen für Sauberkeit sorgen. Entsprechende Beratung bieten die Zahnärzte und ihr professionelles Team, aber auch manche spezialisierten Apotheken.

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Patientendatenmissbrauch: Preisvergleich beim Zahnarzt

Wer kräftig kaut, erleichtert dem Körper nicht nur die Verdauung, weil die Nahrung bereits besser verwertbar Richtung Magen und Darm rutscht: Wie eine internationale Forschergruppe kürzlich publizierte, aktiviert man in der Mundhöhle über intensives Kauen besonders von harten Lebensmitteln auch sogenannte T-Helferzellen. Ihre Aufgabe ist die Bekämpfung krankmachender Bakterien. Die Wissenschaftler prüfen nun, ob sich das Immunsystem über kräftiges Kauen verbessern lässt und die Abwehrkräfte eines Menschen dadurch steigen. Wie bei anderen Gesundheitstipps auch müssen aber Grenzen beachtet werden: Zuviel hilft nicht, sondern schadet. Die Forscher beobachteten, dass sich nach einer längeren Phase kraftvollen Kauens Entzündungen im Mund wie Zahnfleischentzündung (Gingivitis) bzw. Zahnbettentzündung (Parodontitis) entwickelten.

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Zähne: Informationsboten zum Gehirn

Wer ausprobieren möchte, was seine Zähne als Informationsboten zum Gehirn leisten, kann sich einen dünnen Faden auf die Backenzähne legen und zubeißen: Die Störung wird sofort bemerkt, obwohl die Zähne selbst von der härtesten Substanz des Körpers, dem Zahnschmelz, umgeben sind. Grund für die Empfindsamkeit sind Sensoren unter dem natürlichen Zahn, die auch auf feinsten Druck reagieren und über die Nerven das Gehirn informieren, dass zwischen den Zähnen ein Fremdkörper liegt. Das ist wichtig, denn das Gehirn muss entsprechend entscheiden, ob hier kraftvoll zugebissen werden kann – oder lieber nicht, wenn beispielsweise eine harte Nuss die Zähne beim Zubeißen verletzen könnte. Das erklärt auch, warum man bei einer Implantatversorgung vorsichtiger sein muss, was man isst oder kaut: Anders als beim natürlichen Zahn sind die Sensoren bei einem Implantat nicht so empfindlich, so dass man den gar zu kräftigen Kaudruck oft erst spät merkt. Auf solche und weitere Zusammenhänge verwies kürzlich Dr. Giuseppe Allais bei einer Fortbildungsveranstaltung für Implantologen. Das erkläre auch, warum der Körper Zeit brauche, sich an „dritte Zähne" zu gewöhnen. Er bezeichnete die Zähne als „Sinnesorgan", das über das Gehirn mit dem Körper kommuniziere. Ginge ein Zahn verloren, sei damit auch dieser Kommunikationsweg ausgeschaltet.

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