Aktuelles aus der Praxis

Aktuelle Implantologie: immer mehr Individualisierung

Im Rahmen einer Pressekonferenz zum zurückliegenden Kongress der wissenschaftlichen Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI) Ende November in Hamburg wurde deutlich, wie sehr sich das Fach zuletzt weiterentwickelt hat. Der Präsident der Fachgesellschaft, Prof. Dr. Dr. Knut A. Grötz, berichtete, dass es heute keine allgemeine, auf Gruppen wie „Raucher" oder chronisch Erkrankte ausgerichtete Kontraindikation für eine Implantatversorgung mehr gibt, sondern jeweils patientenindividuell entschieden werde, ob das chirurgische Einsetzen eines Implantates sinnvoll ist und mit einem guten Einheilen gerechnet werden kann. Dabei sei – je nach Patientensituation – auch eine unterschiedliche Vorbehandlung und auch Nachbetreuung notwendig, zudem werde je nach Fall entschieden, welche Form und welche Art an Zahnimplantat zur Wiederherstellung von Funktion und Optik des Mundes ausgewählt werden. Das sei ein weiterer Schritt zu mehr individueller Behandlung und Patientensicherheit

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Zahnpasten: Aluminiumbestandteile im Blickpunkt

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat zum Jahresende 2019 mitgeteilt, dass eine Reihe von Zahnpasten Aluminium enthalten. Hier sind insbesondere solche Produkte aufgefallen, die zahnbleichend beziehungsweise zahnaufhellend wirken sollen. Das Aluminium wirkt in diesen Fällen als Schleifmittel, um Beläge abzutragen. Während es hinsichtlich der weiteren Zahnpasten keines nennenswerten Warnhinweises bedarf, seien diese Bleaching-Produkte durchaus kritisch zu sehen. Insbesondere junge Menschen nähmen, wenn sie solche Zahnpasten nutzen, bereits damit die gesamte in einer Woche als „zu duldend" klassifizierte Menge an Aluminium auf, wobei eine Aufnahme zudem durch weitere Produkte wie Kosmetik, Alufolie oder entsprechende Kochutensilien festzustellen ist. Die Empfehlung: die Anwendung solcher Produkte reduzieren. Dass die BfR-Studie aber nicht bedeutet, dass man von diesen Produkten nun ganz die Finger lassen sollte, besagt eine Reaktion des Wissenschaftlichen Ausschusses für Verbrauchersicherheit der EU-Kommission, wie die größte zahnärztliche Zeitschrift in Deutschland klarstellt: Die in Deutschland festgestellte Menge an Aluminium in Zahnpasten läge ganz deutlich unter gesundheitsrelevantem Anteil. Toxikologen fordern mehr Forschung, da der Umgang des Körpers mit Aluminium noch nicht abschließend geklärt sei.

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Leitlinie: Zahnbehandlungsangst bei Erwachsenen

Eine neue Leitlinie gibt Zahnärzten – und Patienten – aktuelles Wissen und Empfehlungen zum Thema Zahnbehandlungsangst bei Erwachsenen. Herausgegeben hat sie die Dachgesellschaft der zahnmedizinischen Wissenschaft, die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). Patienten mit solchen Behandlungsängsten schaden sich selbst durch zu langes Warten auf die unvermeidliche Behandlung. Die Gesundheitsschäden nehmen zwischenzeitlich zu und die notwendige Behandlung wird, je länger man wartet, um so aufwändiger und, je nach Vorgehen, auch invasiver und daher oft schmerzhafter. Ungünstigerweise, so die Fachgesellschaft in ihrer Erklärung zur Veröffentlichung kurz vor Weihnachten, sind gerade diese Patienten auch nicht für Vorsorgemaßnahmen wie regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen und bedarfsgerechte professionelle Zahnreinigung erreichbar. Viele dieser Patienten wissen auch gar nicht, wie weit sich die Zahnmedizin inzwischen hinsichtlich Erleichterungen von Behandlungsverfahren entwickelt hat. Die neue Leitlinie listet verschiedene Faktoren auf, die solche Patienten für den Zahnarzt erkennbar machen und welche Therapiemöglichkeiten sinnvoll sind. Fast zwei Drittel der deutschen Patienten haben mindestens Unwohlsein, wenn sie an eine zahnärztliche Behandlung denken, rund jeder zehnte Patient hat, so ergab eine Umfrage, sogar große Angst.

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Krankheitsbedingte Zahnlosigkeit: Anspruch auf Implanta

Eine Entscheidung des Sozialgerichts Hannover wirft einen neuen Blick auf Zahn-Implantate: Demnach hat ein gesetzlich versicherter Patient, der krankheitsbedingt (in diesem Fall aufgrund einer schweren Parodontitis) einen zahnlosen Unterkiefer hat, Anspruch auf implantat-getragenen Zahnersatz (SG Hannover S 89 KR 434/18).Zahnlosigkeit wurde als „regelwidriger Körperzustand" gesehen und sei daher, so eine große Zahnärzte-Zeitschrift kurz vor demJahreswechsel, als behandlungsbedürftigbezeichnet worden. Dieser ähnlich einer Behinderung eingestufte Gesundheitszustand gehöre zu den Ausnahme-Fällen für die Kostenübernahme durch die Gesetzliche Krankenversicherung, eine Implantatversorgung sei für einen solchen Fallgemäß den Richtlinien eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche vertragszahnärztliche Leistung. Eine ausreichende Kaufunktion müsse ermöglicht werden, was bei konventioneller Prothese in Verbindung mit Haftcreme nicht realisiertwerden konnte. Zahnimplantate, so die Hannoveraner Richter, seien nicht nur medizinisch, sondern auch für die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft notwendig.

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„Kreidezähne“: viel Forschung, wenig Antworten

Letztlich ein Rätsel bleibt die Ursache der Entstehung sogenannter „Kreidezähne": Dabei entwickeln die bleibenden Zähne der Kinder weißlich-gelbliche Flecken und werden porös. Das führt auch zu Schmerzen, unter der die betroffenen Kinder sehr leiden können. Nachvollziehbar also, dass die zahnmedizinische Wissenschaft sich dem offenbar noch jungen,aber längst nicht mehr ganz neuen Thema intensiv widmet. Bisher liegen, wie ein Fachbericht in einer großen Tageszeitung kürzlich darstellte, keine eindeutig überzeugenden Erkenntnisse zu Entstehung und damit auch erwartungsgemäß zur Vermeidung solcher Entwicklungsstörungen vor. In der Fachwelt wird diese Zahnsubstanz-Veränderung als MIH/Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation bezeichnet. Sowohl die Backenzähne (Molaren) als auch die Schneidezähne (Inzisivi) sind von Unter(hypo)-Mineralisation betroffen. Heilend behandeln kann man die Erkrankung oder Störung bisher noch nicht, aber das Leben der betroffenen Kinder erleichtern: Da das Zähneputzen schmerzhaft ist, wird es oft unterlassen mit der Folge, dass sich insbesondere indem ohnehin schon geschwächten Zahnschmelz Karies bildet. Das Risiko kann, so die zitierten Wissenschaftler, mit einer vorbeugenden „Versiegelung" mit Fluoridlack minimiert werden. Manche Zähne seien allerdings so geschädigt, dass dem Kind nur durch Zahnziehen geholfen werden können. Alle drei Monate sollten die Kinder zahnärztlich kontrolliert werden, und wenn die optische Belastung gar zu groß ist, können beispielsweise Zahnkronen den Eindruck und das Lebensgefühl verbessern.

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Sjörgen - Syndrom: Früherkennung möglicherweise beim Zahnarzt

Das Sjörgen-Syndrom gehört zu den rheumatischen, von Entzündungen begleiteten Erkrankungen und führt, als Autoimmunreaktion, vor allem zu Folgen rund um die Augen (Tränendrüsen) und den Mund (Speicheldrüsen). Viele weitere Gesundheitsschädenwie solche bei Nieren und Atemwegen sind bekannt, neueren Erkenntnissen zufolge gehören auch vielfältige Nervenschädigungen (Polyneuropathien) zu den Folgen der Erkrankung. Behandelt werden die Patienten oft je nach betroffener Region in unterschiedlich ausgerichtetenKliniken, wobei aktuelle Studien, über die eine zahnmedizinische Fachzeitschrift berichtete, zeigen: Hier gibt es Optimierungsbedarf insbesondere dann, wenn Patienten Lähmungen zeigen. Nicht wenige Ärzte hielten die vor allem bei älteren Patienten auftretenden Bewegungseinschränkungen für altersbedingt. Nicht bedacht wird dabei das mögliche Vorhandensein dieser Autoimmunerkrankung, die aufgrund der erkrankten Nerven zu Bewegungseinschränkungen der Muskulatur führt.Zahnärzte können Störungen der Arbeit der Speicheldrüsen erkennen –für die es allerdings viele unterschiedliche Ursachen geben kann. Gibt es einen entsprechenden Verdacht auf das Vorhandensein eines Sjören-Syndroms, sollten Zahnärzte und Patienten die weiterführende Diagnostik bei einem Rheumatologen nutzen. Ziel: mit passgenauen Medikamenten die Belastungen durch die Erkrankung vermindern.

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Naturheilmittel: Beeren und Zähne

Die Suche nach Naturheilmitteln zur Gesundheitsförderung oder gar Krankheitsvermeidung und –behandlung gehört auch in das Themengebiet zahnmedizinsicher Wissenschaftler. Immer wieder gibt es Studien, welche positiven Wirkungen bestimmte Pflanzen oder Früchte haben können. Neu sind entsprechende Studien zu möglichen Einsatzgebieten von Moosbeeren (Cranberrys). Wie eine große bundesweite zahnärztliche Fachzeitschrift vor wenigen Wochen berichtete,hat sich jetzt ein Forscherteam aus Großbritannien und Australien damit befasst. Die Wissenschaftler entwickelten eine Tinktur aus Moosbeeren-Extrakten und gaben diese zweimal täglich auf herangezüchteten typischen Zahnbelag. Wie sich zeigte, ging die Menge des behandelten Zahnbelages deutlich zurück und auch der Gehalt der schmelzschädigenden Säuren nahm erheblich ab. Vor allem aber sank die Anzahl der Bakterienkolonien fast um die Hälfte. Die Bilanz der Wissenschaftler: Cranberry-Tinkturen reduzieren die Mundgesundheitsbelastung durch bakterielle Zahnbeläge –auch dadurch, dass sich ein besseres biologisches Gleichgewicht einstellt. Zurückzuführen sind die auch bei Kindern überprüften Ergebnisse auf die in den Beeren enthaltenen sogenannten Polyphenole, die bereits bei anderen Studien ihre allgemeine antioxidative (vereinfacht: entzündungshemmende) Wirkung gezeigt hatten.

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Zahnarztwahl: Umfrage unter Patienten

Warum geht ein Patient gerade in diese Zahnarztpraxis und nicht in eine andere, vielleicht in die ein Haus weiter? Das interessierte eine Gruppe wissenschaftlicherZahnmedizinerin Großbritannien, die eine entsprechende Umfrage auf den Weg brachten. Wie eine große deutsche Zahnmedizinische Fachzeitschrift kürzlich berichtete, gab es eine Vielzahl an Gründen, die vermutlich auch hierzulande die Wahl der Patienten beeinflusst. Ganz oben auf der Liste standen Vertrauen in die Hygiene der Praxis, die Erwartung, dass sowohl Zahnfleisch als auch Zähne gesund erhalten werden, und wichtig war den Patienten, dass sie ihrem Zahnarzt/ihrer Zahnärztin vertrauen. Gute Erklärungenund gute Betreuung waren ebenfalls relevant. Die Forscher gingen mit ihren Fragen aber noch weiter: Unter anderem fragten sie, welche persönlichen Konsequenzen die Umfrageteilnehmerim Falle einer Diagnose einer schweren Allgemein-Erkrankung (zumal einer solchen, die mit Zahnbettentzündungen in Verbindung stehen)für ihren Alltag gezogen hätten. Vier von zehn Patienten antworteten: nichts. Immerhin gaben 60 % der Betroffenen an, sich selbst und in Verbindung mit der Zahnarztpraxis mehr um die Mundgesundheit zu kümmern. Vielen der Befragten waren Zusammenhänge von Mund-und Allgemeinerkrankungen bekannt, insofern gingen sie davon aus, dass ihr Zahnarzt diese auch erkennen könne

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